Die geldpolitische Seite muss ja für die Einstellung der Inflation, also deren Erhöhung, den Geldwert senken. Den Wert einer Sache, auch den von Geld, senkt man ja durch Ausweitung des Angebots. Von daher muss die EZB also mehr Geld in den Markt bringen.
In dem Moment, wo neues Geld gedruckt wird, stellt sich ja die Frage, wohin das soll. Klar, normalerweise bekommen das die Geschäftsbanken und die vergeben dann Kredite.
Nun tun die Geschäftsbanken das nicht, die vergeben eben keine Kredite im ausreichenden Umfang, beziehungsweise, die Leute und Firmen nehmen das billige Geld nicht, selbst zu quasi Null- und teils schon negativen Zins.
Man kann ja mit dem Geld auch nichts mehr wirklich anfangen, man kann zum Beispiel ja kaum noch Immobilien kaufen, weil deren Wert, die Minderwertigkeit des Geldes schon eingepreist haben. Nur die Konsumgüter werden eben nicht teurer, da das Geld im Markt ja nicht ankommt, bzw. keiner auf Pump konsumieren möchte.
Also kauft die EZB nun Staatsanleihen auf, schenkt das Geld also den Staaten. Mit Vorzug natürlich den bankrotten, weil die gut laufenden ja kaum Anleihen ausgeben und wenn, dann schon zu negativen Zinsen aus den Händen gerissen bekommen.
Also könnte (und wird) man jetzt Aktien kaufen, Aktien werden nicht alle, das ist gut, nur was eine Zentralbank, mit den damit verbundenen Stimmrechten dann tut, das ist spannend. Im größeren Umfang, ist es nicht legitim, wenn eine Zentralbank derart in die Wirtschaft eingreift, dass sie Mehrheiten an Firmen inne hätte. So eine Firma hätte ja dann einen unbegrenzten Geldhahn und gar keine wirtschaftlichen Ziele mehr, sondern müsste dann ja den Zielen der Zentralbank dienen. Das wirft Konflikte auf, die man nicht möchte.
Man kann also nicht wirklich große Mengen Aktien kaufen, da das den Mark zerstört, man kann das Geld nicht als Kredite ausgeben, weil es keiner will und Staatsanleihen zu kaufen, das widerspricht der Unabhängigkeit der Zentralbank, von der Politik. Man bekommt das Geld also gar nicht ohne Konflikte los, es will keiner mehr welches haben, also zumindest nicht, wenn er es dann auch wieder zurück geben muss.
Aktienkäufe haben noch ein Problem. Wenn im großen Umfang Aktien erworben werden, dann bekommt jemand, der die Aktien zuvor hatte Geld, Geld dass er beim Verkauf sowieso bekommen hätte, möglicherweise etwas mehr. Der Wert der Aktien würde steigen, also alle Inhaber der Aktien den Vorteil erlangen, dass die Zentralbank ihre Anteile erst einmal nicht verkauft, unabhängig von deren Wert. Das steigert den Wert der Aktien und damit die Guthabenseite der Aktieninhaber. Das sind tendenziell Menschen, Firmen, Institutionen, die das Geld anlegen wollen und es nicht verkonsumieren. Das könnte durch die zusätzliche Investition, die damit finanziert werden könnte, die Angebotsseite vergrößern. Das senkt aber die Konsumentenpreise und damit die Inflation.
Die logische Lösung wäre es, es einfach den Konsumenten zu schenken, also das Helikoptergeld einzuführen, damit es von den Konsumenten aus, in den Kreislauf gerät.
Helikoptergeld hat aber wieder eine Menge Probleme. Zum einen, gewöhnt man sich als Mensch daran, dass es einfach Geld gibt, dieses Programm könnte man nur schwer wieder beenden. Dieses Geld würde auf HartzIV, Grundrente, BaföG etc. angerechnet. Das wäre für die Staaten gut, aber eine Konsumausweitung wäre da in großen Teilen nicht zu erwarten. Möglicherweise würden sich auch Menschen darauf zurückziehen und weniger wirtschaftliche Leistung erbringen.
Aber bei allen Nachteilen, bleibt doch der Effekt, dass Geld beim Konsumenten, der Wirtschaft mehr nützt, als Geld bei Pleitestaaten oder einem höheren Nennwert von Aktien.
Das sind die Zusammenhänge, die ich meine deutlich zu erkennen.