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  • Thioman

190 Beiträge seit 06.01.2021

Re: Kollision Geldpolitik mit Fiskalpolitik

Sinerider schrieb am 05.12.2022 13:40:

Wir wissen seit Keynes, dass der Staat der Wirtschaft aus einer Krise heraushelfen muss, und zwar koste es, was es wolle. Das tut Deutschland aber nur unzureichend (Lindner: "Können nicht alles ausgleichen."). Falls man diese Meinung nicht ändert, gibt es eine Abwärtsspirale in die Rezession.
Ein Staat kann mit einer hohen Inflation leben, mit einer Rezession, die sich ständig selbst verstärkt aber nicht.

Was sollte Deutschland deiner Meinung nach noch zusätzlich tun?
Momentan haben wir ja einen Angebotsschock (Mangel an Energie w/ Krieg, Gütern w/ Lieferketten), da kann der Staat Geld drucken, aber das Angebot steigt nicht. Insofern hat der Autor recht, es hängt z.B. an der ENergiepolitik "Unbedingt alle Energieformen nutzen die wir haben".

Nun soll nach Auffassung der Mainstream-Ökonomen die EZB die Inflation bekämpfen, indem sie Kredite teurer macht (was sie übrigens nicht kann) also einen wirtschaftlichen Abschwung einleitet.
Die Fiskal- und die Geldpolitik sollen also miteinander kollidieren. Das kann man ökonomischen Wahnsinn nennen.

Nun ja, das Problem ist aber, wenn es die EZB nicht macht, dann sinkt der Wert des Euro, weil ja die Zinsen für USD, GBP, CHF usw. steigen. Und dann werden importierte Güter noch teurer, insbes. die gerade knappen Güter ENergie, die in USD gehandelt werden. Wenn die EZB nicht handelt, werden diese Güter noch teurer und die Inflation geht möglicherweise in eine galloppierende über - siehe Türkei. Das willst du dann auch nicht.

Es ist ein bisschen Pest oder Cholera. Momentan fährt man so ein bisschen beides. Vielleicht nicht so schlecht.

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