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  • monkye2000

455 Beiträge seit 28.10.2017

Altruistische Anmerkungen eines Teilzeit-Egoisten

Das Intro bildet die persönliche Meinung mit einem Blick auf die passende Schublade, wo der amtierenden Minister und dessen Jünger hingehören. Es ging übrigens nie um Zwang - sondern Pflicht. Wer isoliert leben will, dem wird das nicht verwehrt. In der Gemeinschaft gelten gemeinsame Regeln.
Sozusagen der 1. Aufschlag beim Tennisturnier der Egoisten.

Es ist schon abgefahren, wenn dann im nächsten Absatz so Standard-Slogans der alternativen Wahrheiten wie "westliche Wertegemeinschaft" als Ausgangspunkt verwendet werden, um die Abwägung von „notwendigen“ Menschenopfern zu debattieren.
Die Begründungen dafür liefern dann die üblichen Fingerzeigereien in Richtung Irak, Syrien, Serbien - damit ist das Bild fertig. (wenn der Blick nicht so linkslastig wäre, dann landet man auf der anderen Seite der Karte in China oder Russland - aber darum geht es ja gerade nicht)

Denn der Autor sieht sich nicht als Teil dieser Gesellschaft, eher als gezwungenes „Ich“ das nicht „Wir“ sein will - aber einigen Regeln des „Wir“, dem Grundgesetz - ist er trotzdem zugetan, geht es doch um „meine Unantastbarkeit“.

Dann der 2. Aufschlag: Wenn nicht mal die Experten wissen, ob Putin nach Warschau oder Vilnius will, was geht’s mich an. Wichtig ist nur: Auf meine Grundrechte poche ich, warum soll ich mehr für Erdgas bezahlen…?

Und dann moralisch: Was ist denn mit dem Pazifismus? Was ist mit Melnik, der Bandera verehrt?
Schon ziemlich interessant, wie den anderen 41 Mio Ukrainern die Sympathie für Neonazis untergeschoben wird.

Und Böhmermann wird im 3. Aufschlag dann der Baseballschläger, der die deutsche Wirtschaft untergehen lässt. Irgendwie schimmert da schon wieder das „Ich“ durch - das *unsere* Wirtschaft schätzt.

Wie kommt jemand darauf anzunehmen, dass die Kapitulation der Ukraine zu einem Ende der russischen „Spezialoperation“ in Europa führt - ausgelöst von einem Despoten im Kreml, dem die Macht, aber auf keinen Fall die Wirtschaft und schon gar nicht Menschen wichtig sind.
Warum sollte Putins Russland Interesse an einem Fortbestand unser heutigen westlichen Welt haben, wo es doch in seiner Heimat dafakto kaum noch echtes Privateigentum in den strategischen Industrien gibt?

Es sind genau die Menschen, die in ihrem Elfenbeinturm des Egoismus sitzen und nicht die Vorstellungskraft haben, dass sie komplett falsch liegen. Und am Ende genauso sterben werden wie z.B. Boris Romantschenko - der sicher kein Nazi war.
Bequem eingerichtet in einer Gedankenwelt, die wenig mit der Realität gemein hat.

Und dann kam wie erwartet die Phrase: „wie lange müssen wir noch Buße tun“ - als Überleitung zum möglichen (heißen) Frieden. Wer soll das alles bezahlen?

Naja - ich persönlich möchte nicht mit meinem Leben bezahlen. Aber wer bin schon ich.

Abschließend noch ein Satz zu den Soldaten, die lieber daheim geblieben wären: Das individuelle Recht der Freiheit zu beanspruchen und die Durchsetzung der persönlichen Freiheit im hier und jetzt den Anderen zu überlassen, ist wohlfeil.

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