Der sicher hervorragend recherchierte Artikel macht selbst genau das, was er kritisiert, er macht einen großen Hype um ein relativ unwichtiges und seit dem Gesetzesbeschluss eigentlich erledigtem Thema.
Zur Adoption: Durch die neue Rechtslage wird niemandem ein Recht auf Adoption eines Kindes eröffnet, so ein vermeintliches (einklagbares) Recht auf Adoption eines Kindes hat es noch nie gegeben - auch nicht für heterosexuelle Paare.
Es gibt zwar eine lange Warteliste für adoptionswillige Paare/Personen, aber es ist nicht so, dass diese Liste der Reihe nach abgearbeitet wird - man bekommt kein Adoptivkind, wenn man lt. Warteliste eigentlich dran wäre. Entscheidend ist für die entscheidenden Sozialarbeiter der Adoptionsvermittlungsstelle des Jugendamtes das Kindeswohl - und deswegen bekommen zuerst die Paare ein Adoptivkind, die als am Besten geeignet für das Kind erscheinen, egal wie lange sie schon auf der Warteliste stehen.
Die Paare auf der Warteliste, die wollen alle ein Baby - aber davon gibt es nicht genug für alle Adoptionswilligen. Wer aber unbedingt ein Kind adoptieren will, der kann relativ schnell ein älteres Kind adoptieren - incl. der schweren Probleme, mit denen ein älteres Kind in der Regel belastet ist.
Auch das Thema Adoption durch homosexuelle Paare ist künstlich aufgeblasen = ein Hype. Es wird sich durch die Gleichstellung von homosexuellen Paaren nicht viel ändern, weil alle Paare aus der Perspektive des Jugendamtes für ein Kind geeignet sein müssen. Entweder die Paare werden als sehr geeignet erscheinen - oder sie werden lange warten müssen.