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  • bismi

mehr als 1000 Beiträge seit 02.01.2010

"Ernährermodell", "klassische Ehe"? Der Homo Sapiens ist nun mal so.

Wieder dieses Gefasel. Der Homo Sapiens ist eine Spezies, die enorm viele Ressourcen einschließlich Zeit in ihre Nachkommen investieren muss, die extreme Nesthocker sind.

Unabhängige Mütter (und Väter) gibt es nicht! Nur durch Beteiligung und Arbeitsteilung (!!) beider Eltern kann man, im Gegensatz zu anderen Spezies, seinen Nachwuchs großziehen.

Unabhängige kinderlose Menschen gibt es übrigens auch nicht.

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Eine nicht (außer Haus) berufstätige Ehefrau ist von ihrem Ehemann abhängig. Wenn der Ehemann sich von ihr trennt, muss sie sich beruflich neuorientieren.

Ein berufstätiger Angestellter ist von seinem Beschäftiger abhängig. Wenn der ihn entlässt, muss er sich einen neuen Arbeitsplatz suchen. Findet er diesen nicht in seinem Beruf, muss er sich beruflich neuorientieren.

Ein Selbständiger ist von seinen Kunden abhängig. Umso kleiner der Kundenkreis, umso größer das Risiko, dass der Verlust eines Kunden die Existenz gefährdet. Findet der Selbständige dann keine neuen Kunden oder keinen Arbeitsplatz in seinem Beruf, muss er sich beruflich neuorientieren.

Ein Mensch muss sich mit hoher Wahrscheinlichkeit ein- oder mehrmals im Leben beruflich neuorientieren. Deutschland ist berüchtigt dafür, dass die meisten Menschen ihren einmal erlernten Beruf ein Leben lang ausüben wollen. Der Sozialstaat fördert diese Einstellung. In anderen Sozialstaaten schleicht sich diese Gewohnheit auch immer mehr ein.

Ist eine berufstätige Mutter unabhängig?

Berufstätige Eltern müssen ihr Kind entweder allein zu Hause lassen, was nur bei älteren Kindern funktioniert, oder sie müssen eine Aufsichtsperson für das Kind finden und bezahlen. Dann erhält das Kind in hohem Maße die Erziehung und Wertvorstellungen der Aufsichtsperson anstatt der Eltern, was umso wirkungsvoller ist, umso kleiner das Kind ist. Umso kleiner das Kind, umso mehr Aufmerksamkeit benötigt es, umso mehr wird das Kind eine einzelne Aufsichtsperson für sich selbst beanspruchen, umso mehr wird eines der Einkommen der Eltern an die Aufsichtsperson weitergereicht. Das wirtschaftliche Risiko der Mutter, das eine Trennung vom Vater darstellt, wird jetzt einfach weitergereicht an die Aufsichtsperson, im Falle des Verlustes von Kunden. Die Mutter ist zwar nicht mehr wirtschaftlich vom Ehemann abhängig aber die Aufsichtsperson vom Kunden. Außerdem zahlen die Eltern den Preis, das ihr Kind besonders in jungen Jahren anderen Einflüssen ausgesetzt ist. Im Sozialstaat werden die Kosten für Aufsichtspersonen auch anderen Menschen aufgelastet. Auch in diesem Fall besteht keine Unabhängigkeit der Mutter sondern die Abhängigkeit vom Sozialstaat und seinen Menschen, die aufgrund von herrschaftlichem Zwang die sozialen Leistungen für die Mutter müssen.

Kinderbetreuung in Kindereinrichtungen ist sicher sinnvoll. Sie ist dann sinnvoll, wenn sie etwas Wertvolles für das Kind leistet, was die Eltern aufgrund ihres anders gearteten Wissens nicht mehr selbst leisten können. Kindergärten nach dem pädagogischen Prinzip von Friedrich Fröbel kann man sicher schon dazuzählen.

Sind kinderlose berufstätige Menschen unabhängig?

Der Mensch ist bereits seit der Prähistorie, seit dem Homo Erectus eine arbeitsteilige Spezies. Ein Mensch ist nicht nur angewiesen auf die Ergebnisse seiner eigenen Arbeit sondern auch auf die Arbeitsergebnisses anderer.

Situation 1: Bis zu einem bestimmten Alter können auch ältere Menschen immer noch Arbeit leisten, deren Ergebnissen von anderen, auch jüngeren Menschen derart wertgeschätzt werden, dass die älteren Menschen davon leben können. Doch sie können nicht mehr jede Art von Arbeit leisten und sind deshalb, wenn auch im Rahmen der freiwilligen Arbeitsteilung, auf die Arbeit jüngerer Menschen angewiesen.

Situation 2: Die Leistungsfähigkeit eines Menschen nimmt jedoch immer mehr ab und es kommt der Zeitpunkt, ab dem die Arbeit älterer Menschen nur noch in der eigenen Familie derart wertgeschätzt wird, dass die jüngeren Familienmitglieder bereit sind, ältere Familienmitglieder einzig aufgrund deren Leistung für die Familie mit zu versorgen. Für kinderlose Menschen gibt es diese Situation natürlich nicht. Sie befinden sich hier sofort in Situation 3.

Situation 3: Kann oder will ein Mensch keine Arbeit mehr leisten, die im Rahmen der freiwilligen Arbeitsteilung, auch innerhalb der Familie von anderen wertgeschätzt würde, von der er also leben könnte, ist er zum Weiterleben auf die Sozialleistungen anderer angewiesen.

Hat der ältere Mensch selbst keine Kinder, ist er allen drei Situationen angewiesen auf die Arbeit der Kinder anderer, egal ob diese Arbeit
- auf wertgeschätzter Gegenleistung beruht oder nicht,
- freiwillige geleistet wird oder durch herrschaftlichen Zwang.

Kein Mensch, auch kein kinderloser berufstätiger Mensch ist unabhängig, auch nicht unabhängig von den jüngeren Generationen.

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