karlis schrieb am 09.05.2022 11:50:
Warum eigentlich?
In dem Moment, wo man sich darauf verständigt, alle Facetten einer Situation zu ignorieren, und jeden eigenen Beitrag an einer Entwicklung zu leugnen, bleibt nur noch das Maximum, was letzten Endes als Konfliktlösung nur die Vernichtung des Gegners als Ausweg lässt.
Das war schon vor der Eskalation im Februar so, wurde aber ofizielle Sprachregelung mit Beginn der Invasion. Chomsky hat darauf hingewiesen, dass der Begriff der "unprovoked Invasion" unisono gleich zu Beginn von allen wichtigen westlichen Staatenlenkern benutzt wurde, was dann auch in der Presse als Standardbegriff übernommen wurde. Das etabliert ein bestimmtes Denkverbot, und legt den Grundstein für beliebig viel Eskalation.
Ich glaube, uns bleibt gerade nur die Hoffnung, dieses Narrativ zu brechen, wie etwa der Papst es schon versucht hat. Wenn das nicht gelingt, und wenn die Öffentlichkeit des Westens weiter in dieser Spirale der maßlosen moralischen Selbstvergewisserung verbleibt, die alle Rationalität wegfegt, kann das wirklich schlimm enden.