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  • Nützy

mehr als 1000 Beiträge seit 11.06.2010

Re: Nachgehakt: Recht und Ordnung

Stephan Schleim schrieb am 31.12.2019 14:21:

Ja – und wessen "Schuld" ist das jetzt?!

Zum großen Teil die Schuld der Deutschen selbst.
In anderen Ländern in Europa klappt es doch auch. Die Deutschen lassen es sich gefallen, dass die Mittelschicht abgeschöpft wird.

Wie gesagt, in letzter Konsequenz muss die Entscheidung jeder selbst treffen. Problematisch wird es erst, wenn man die Entscheidungen für andere Menschen mit trifft.

(Natürlich wird dann geprüft, dass die Raten bezahlt werden können – aber über 30 Jahre kann man so schon eine kleine Eigentumswohnung für 150.000-250.000 Euro abbezahlen.)

Natürlich will die Bank ihr Geld wiedersehen. Das ist trivial in meinen Augen.

Der Seitenhieb auf das Urheberrecht mag einem im Telepolis-Forum viel Zustimmung bringen, aber wollen wir wirklich, dass ein Künstler für sein Schaffen nicht mehr bezahlt werden kann?

Darum ging es hier doch gar nicht – sondern dass die Erben, die rein gar nichts dazu beigetragen haben, noch bis zu rund 70-75 Jahren nach dem Tod eines Autors für dessen Werk abkassieren können.

1. Diese 70 Jahres-Kiste ist in der Tat ein wenig problematisch. Es ist aber nun mal internationales Recht, dass das Urheberrecht nach dem Tod des Urhebers weiterhin gilt.
Man könnte natürlich auf das alt-amerikanische Modell gehen und das Schutzrecht ab Veröffentlichungszeitpunkt zum Ausgangspunkt machen oder sich am Patentrecht orientieren und eine Verlängerung nur einmalig ermöglichen und dergleichen.
2. Generell habe ich - im Gegensatz zum deutschen Mainstream - nichts gegen das Erbrecht. Ich denke, dass es das Recht einer Person ist, das Eigentum, das er sich erworben hat, auch an die nächsten Generation weiterzugeben.
3. Es werden ja in jedem Fall Leute abkassieren, die nix dazu beigetragen haben. In einem Fall sind das irgendwelche "legalen Raubdrucker", die ohne Urheberrecht massenweise Kopien auf den Markt werfen, im anderen Fall eben Rechteinhaber und Erben.
Der Verlag selbst erfüllt übrigens für ein Buch eine wichtige Rolle durch Lektoren, Werbung, Anstellung von Typographen und Drucker usw.usf.

P.S.: Wieso "Recht und Ordnung"? Haben Sie ernsthaft den Eindruck, dass meine, nun, nennen wir sie mal "literarische Kritik" die öffentliche Ordnung gefährdet?!

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