Wir benötigen keinen Systemwechsel sondern die Thematisierung der Fragen und Probleme welche den Bürger bewegen. Sonst kommen Populisten daher und stellen mit einfachen Antworten den nächsten Rattenfänger, Trump oder Berlusconi.
Eine Demokratie lebt von der Auseinandersetzung aller Kräfte der Gesellschaft - nur so kommt es zu Entscheidungen die auch getragen werden. Früher hatten wir diese Auseinandersetzung - aber da hatten wir auch noch unabhängige Zeitungen die echten Journalismus brachten. Es ist Fraglich ob ein neues "Watergate" in Deutschland z. B. nicht ganz schnell in der "Hamburger Pressekammer" auf rechtlicher Basis ein schnelles Ende finden würde.
Die mächtigen der Welt/Gesellschaft haben dazu gelernt und heute werden unliebsame Themen mittels Agenda Cutting schneller beendet als der Aktivist morgens aus dem Bett kommt.
Es ist nicht die Demokratie die schlecht ist, sondern die Menschen die ihre immanenten Schwachstellen für Partikularinteressen ausnutzen. Daran krankt das System. Ein Vietnam Krieg konnte von einer offenen Gesellschaft mit Hilfe der Presse beendet werden.
Aber das liegt alles hinter uns.
Ich hatte es schon einmal gesagt, unsere Ignoranz wird uns später vor die Füße fallen. Hatten rechts Angehauchte Forumsmitglieder stets tiefes Verständnis für Polizeigewalt gegen Antifa und linke Aktivisten (vulgo Zecken genannt) war man plötzlich erstaunt das der Freund und Helfer einem selbst den Gummiknüppel auf "Hygiene-Demos" zeigte. Tja - dumm gelaufen, Polzeigewalt wird nie nur in eine Richtung laufen, wie man ganz plötzlich bemerkte.
Demokratie lebt vom Miteinander, dem Anerkennen von Problemen die man selber nicht hat. Ist man demgegenüber ignorant findet man sich kurz darauf nicht mehr in der Komfortzone wieder. Und Demokratie basiert auch maßgeblich auf dem Akzeptieren von Mehrheitsentscheidungen. Die mögen auch mal falsch sein - aber dann ist das so. Andernfalls ist Demokratie nicht handlungsfähig.