Sie haben natürlich Recht GWH.
Hier ein Text, der auf die ursprüngliche Bedeutung der Primiz hinweist:
Die Primizbraut ist als Symbol zu verstehen. Ein junges, nicht verheiratetes Mädchen, symbolisiert die eigentliche Braut, nämlich die Kirche. Denn die Theologie besagt, dass der Priester nicht verheiratet ist, er lebt zölibatär. Aber er ist mit der Kirche verheiratet. Die Kirche ist Mutter aber sie ist auch Braut. Und die Kirche als Braut wird durch eine sogenannte Primizbraut symbolisiert. Heute gibt es die Primizbraut aber nicht mehr
http://austria-forum.org/af/Wissenssammlungen/Blogmobil/Straden/Primiz_Interview
Bei dem "jungen Mädchen" handelte es sich, folgt man den eingestellten Dokumenten über die Rituale der jüngeren Vergangenheit um ein Kind im Grundschulalter, deutlich vor Einsetzen der Pubertät. Also eine Kinderbraut im eigentlichen Sinne https://www.museum-digital.de/bawue/index.php?t=objekt&oges=5562&navlang=de
Beispiel für ein Ritual, in das die biologische Mutter des jungen Priesters einbezogen wurde
Wie die Hände Jesu bei der heiligen Wandlung "heilig und ehrwürdig" genannt werden, so sollen auch die Hände des Priesters stets "heilig und ehrwürdig" sein.
Nach der Salbung schließt der Bischof die Hände der Neugeweihten und bindet sie mit einem Leinentuch fest zusammen. Es gibt den schönen Brauch, dass dieses Leinentuch später der Priestermutter zusteht, damit sie es aufbewahrt und einmal mit ins Grab nimmt.
http://http://www.kathpedia.com/index.php?title=Priesterweihe
Im Kloster Windberg scheint es eine Ausstellung zum alten Brauchtum rund um die Primiz zu geben http://http://www.mittelbayerische.de/bayern-nachrichten/als-braut-und-krone-noch-zu-jeder-primiz-gehoerten-21705-art73896.html Ein Mitstreiter hat mir von den Bräuchen berichtet, ich werde ihn fragen, ob es im Netz Belege gibt. Mir als nicht katholisch sozialisierter, aber im Hinblick auf inzestuöse Gebräuche sensibilisierter Person war der (fruchtbarkeits-)kultische Hintergrund aufgefallen. Schon unsere Vorfahren wussten, dass Inzest im Sinne missbräuchlicher Sexualkontakte zwischen nahen Verwandten viele Risiken birgt. Trotzdem hat dieses Phänomen in bemerkenswert gleichmäßiger Ausprägung und Verbreitung bis heute überdauert.
Gerade wo es um Kleriker geht, wäre das mal eine nähere Betrachtung wert.
VG
Angelika Oetken