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  • ergo-oetken

160 Beiträge seit 20.11.2012

Re: Ein Täterpriester hat im Unterschied zum Leprakranken fast immer die Wahl

Naivling 1 schrieb am 27.03.2017 13:16:

Da nicht jeder Leser zum Priester geweiht wurde, oder jemand kennt, dem das passiert ist, wäre ich sehr dankbar, wenn sie uns erklären würden, mit welchen uralten Ritualen der Mutter-Sohn-Inzest bei der Weihe sublimiert und ins Priesteramt transferiert wird.

Ein verbreitetes mütterliches Missbrauchsmuster ("Mutter-Sohn-Inzest") wird hier beschrieben: http://https://www.karger.com/Article/Pdf/46756 Der Artikel ist gegen eine kleine Gebühr im Netz abrufbar. Ich halte ihn für sehr lesenswert, weil der Autor intensiv mit zumeist straffällig gewordenen Kindesmissbrauchern gearbeitet hat. Der Urheber der meisten der hier aufgeführten Texte http://http://aufrecht.net/utu/ reflektiert das, was ihm in seiner Kindheit von seiner Mutter und weiteren Personen in Bezug auf sexuellen Missbrauch angetan wurde. Ein Abschnitt ist religiösem Missbrauch gewidmet. Frauen als Täterinnen nutzen die geschlechtsrollenspezifisch gegebene Nähe zu Kindern. Ihre sexuellen Übergriffe bauen sie perfide in Pflege- und Betreuungshandlungen ein. Gleichzeitig versuchen diese Missbraucherinnen, ihre Söhne in Abhängigkeit zu halten und wo immer es geht, zu demütigen und zu instrumentalisieren. Dies fand ich in den, mittlerweile ja offenbar zum großen Teil überholten Ritualen rund um die Primiz wieder. Durch den Austausch hier bin ich neugierig geworden und werde mich näher mit den alten Traditionen beschäftigen.

Werden da bei normal aufgewachsenen jungen Männern, die dann ja auch keine Päderasten werden, nicht wertvollste Rituale richtiggehend verschleudert?

Falls Sie junge Männer meinen, die zum Priester geweiht werden: darf ich fragen, was Sie unter "normal aufgewachsenen" verstehen?

Woran genau erkennt man den perversen Hintergrund der Priesterweihe?

Hier eine Definition der Perversion

Bezeichnung für eine stark zeit- und gesellschaftsabhängige Abweichung von den allgemein als verbindlich betrachteten kulturell-sozialen Normen v.a. im sexuellen Bereich von der Norm abweichend: Bevorzugung unüblicher sexueller Praktiken oder Objekte, die besonders bei Männern zu beobachten ist. Gerade im sexuellen Bereich ist es jedoch stark kulturabhängig, was als Abweichung von der Normalität gilt.

http://http://www.spektrum.de/lexikon/psychologie/perversion/11440

Die Umstände, unter denen katholische Priester ihre Sexualität leben (müssen), betrachte ich als pervers. Dass einige dieser Männer im Zusammenhang mit ihrem Klerikerstatus eine spezifische Art der sexuellen Perversion kultivieren, legen Untersuchungen und die Berichte von Opfern nahe. Kindesmissbrauch im Zusammenhang mit sadistischen Persönlichkeitsstörungen scheint unter Priestern verbreiteter als in der Normalbevölkerung. Insbesondere in Orden fanden solche stark übergriffigen Täter ideale Lebensräume. Für Frauenorden gilt Entsprechendes.

Da ich in einem sehr rigiden katholischen Internat aufgewachsen bin, würde mich interessieren, welche Gefahren ich entronnen bin.

Falls Sie mit "rigide" meinen, dass Ihre Mitschüler und Sie verschiedenen Formen von Misshandlung ausgesetzt waren, dann würde ich sagen, dass Sie und Ihre Leidensgenossen an die Täter ausgeliefert wurden. Entrinnen konnten Sie dem aber vermutlich schon, sonst wären Sie nicht in der Lage, hier mitzulesen und zu kommentieren.

VG
Angelika Oetken

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