maningi schrieb am 27.03.2017 08:13:
Moralisieren hilft (bei der Unheimlichkeit, der Angst, Not und Verzweiflung des Daseins) da nicht weiter. Aber diese Sprache des Unbewussten hat auch die katholische Kirche (so wie auch keine andere Abrahemitische) bis heute nicht begriffen.
@maningi,
Was die Priesterschaft der Katholischen Kirche und ihre Haltung zur Moral, im Sinne der grundlegenden Prinzipien des menschlichen Zusammenlebens angeht: kann es sein, dass es für einen Kleriker eher (karriere-)hinderlich ist, wenn er sich all zu sehr an der Botschaft des Evangeliums orientiert? Und das formuliere ich so, gerade weil ich tief gläubige Menschen kennen gelernt habe, die Werte leben, statt sie ständig nur zu predigen. Bezeichnenderweise werden ihnen auf diesem Weg gerade von den Klerikadern immer neue Steine in den Weg gelegt.
Jesuiten wie Herr Jorge Mario Bergoglio einer ist, unterstelle ich, dass sie strategisch planen, was sie wie und wo sagen und tun. Man muss aber nicht besonders klug sein, um herauszufinden, welche Absichten dahinter stecken. Papst Franziskus ist wirklich clever, seine Mitbrüder haben gut gewählt. Er unterhält sein Publikum prächtig, so wie es auch sein Job ist.
Die Päpstliche Kinderschutzkommission, die ja seit dem Rücktritt von Marie Collins ganz ohne Opfer tagt - vielmehr hat sie offiziell kein Mitglied mehr, das sich dazu bekennt, von sexuellem Missbrauch betroffen zu sein - war doch eh von Anfang an eine dieser typischen Inszenierungen der Kirchenverantwortlichen. Die Darbietungen dieser Art werden immer mehr, aber auch immer schlechter. Der letzte "Knaller" war die Würstchendosenaffäre um Gerhard Ludwig Müller. So eine Art vatikanisches "Gute-Zeiten-Schlechte-Zeiten". Ich finde, die sollten sich wirklich mal was Neues einfallen lassen.
Für den Schutz der Kinder vor sexuell übergriffigen Priestern und Diakonen sorgen längst die Menschen selbst. Was sowieso das einzig Wirksame darstellt.
VG
Angelika Oetken