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404 Beiträge seit 08.01.2008

bleibt eindeutig abwertend

Lieber m-fish,

dass sich der Vater deines Freundes selbst ironisch als Fetzentandler
bezeichnet, ändert nichts an der Tatsache, dass in Österreich Fetzen
als Bezeichnung für ein Kleidungsstück abwertend ist.
Fetzentandler bezeichnet zwar heutezutage eher einen
Second-hand-Laden-Betreiber, macht als Selbstbezeichnung v. a. in
Deutschland, wo man als Österreicher ja gern ein paar spezifisch
österreichische Vokabel an den Mann bringt (kommt ja auch immer gut
an), durchaus auch für einen Textilien-Großhändler Sinn. Ursprünglich
bedeutet Fetzentandler wohl in etwa das Gleiche wie Lumpensammler
bzw. -an und -verkäufer. "Tandler" ist auch nicht unbedingt positiv
konnotiert, ich würde es am ehesten mit Schieber ins Hochdeutsche
übersetzen, allerdings ist Fetzen sicher negativer.
Wie gesagt, der Vater deines Freundes gebraucht den Ausdruck mit
Sicherheit scherzhaft und Fetzen als Bezeichnung für ein
Kleidungsstück ist mit Sicherheit negativ. Frag ihn doch, wie er
darauf reagieren würde, wenn jemand in Wien zu ihm ins Geschäft käme
und ihn fragen würde: "Was kostet der Fetzen da?"
Schönen Grüße von eben dort,
Yak Filter

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