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  • Rheinpreusse

mehr als 1000 Beiträge seit 13.12.2015

Sündenbock Verkehr?

Wir haben in der Vergangenheit wiederholt darüber informiert, dass Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) keine ausreichenden Maßnahmen ergreift, die Treibhausgasemissionen des Verkehrs abzusenken. Während Haushalte, Industrie und Energiewirtschaft in den vergangenen drei Jahrzehnten ihre Emissionen vermindert haben – allerdings bei Weitem noch nicht ausreichend – bewegen die des Verkehrs sich in etwa auf dem gleichen Niveau wie 1990.

Ganz überwiegend handelt es sich um Emissionen des Straßenverkehrs. Entsprechend ist dessen Anteil an den deutschen Gesamtemissionen von 13 Prozent im Jahre 1990 auf inzwischen 19,4 Prozent angestiegen, wie das Umweltbundesamt (UBA) schreibt. Das habe "vor allem am stetig wachsenden Straßengüterverkehr, dem motorisierten Individualverkehr und dem zunehmenden Absatz von Dieselkraftstoff" gelegen.

Soso, ich hätte gedacht, seit dem Feldzug der DUH gegen den Diesel hätte sich die Nutzung von Dieseln verringert. Zumal der Diesel gerade bei CO2 den Benziner im Ausstoss unterbietet.

Ansonsten vergessen Herr Pomrehn und andere, dass Verkehr ganz selten zum Selbstzweck erfolgt.
Ob zur Belieferung von Läden, Versorgung der Industrie, zur Fahrt zur Arbeit und zum Einkaufen, zu Freizeitaktivitäten. Alle moralischen Empfehlungen zu Fahrrad, ÖPNV, E-Mobilität scheitern oftmals an ganz klaren realen Beschränkungen, seien es persönliche oder öffentliche Finanzen, verfügbarer Wohnraum, fehlende ÖPNV-Angebote, Entfernungen.

Ich sehe nicht alles davon beim Verkehrsministerium.

Und es ist schön, dass Herr Pomrehn über die Proteste gegen die Entschärfungen bei diesem Gesetz schreibt, jedoch vergisst, dass es auch Proteste, und zwar mit realen Befürchtungen gegen das Gesetz gab. In der aktuellen Fassung werden Mieter auch nicht vor zu hohen Umlagen geschützt, im Gegenteil.

Dass eine kommunale Wärmeplanung zur Fernwärmeversorgung eigentlich vor diesem Gesetz kommen muss, ist auch klar. Das so toll als Vorbild benutzte Dänemark wird zu mehr als 50% mit Fernwärme beheizt, nicht Luftwärmepumpen.

Ob man das Klima besser rettet, wenn man den Gesamtenergiebedarf erhöht, weil man H2 zum Heizen erzeugen will, statt übergangsweise Erdgas zu nutzen, halte ich für ziemlich fragwürdig, weil ja die dafür notwendige Infrastruktur auch erst mal, sehr energieaufwendig, erzeugt werden muss. Aber was geht uns die Umweltbilanz von PV an, wenn sie in China gebaut wird, oder?

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