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  • Faulenzer

mehr als 1000 Beiträge seit 04.11.2000

Mein Re:

YeahYeah schrieb am 19. September 2007 14:36

> > Quark mit Soße. Logisch ist: Spritzmittelresistente Pflanzen benötigt
> > man, wenn man MEHR Spritzmittel einsetzen will und dies dann
> > natürlich nur von der gleichen Firma.
> Stimmt aber nicht.
> >http://www.internutrition.ch/in-news/mediainfo/med001120zus.html
> >*********

Sagst Du. Aber Fakt ist doch, daß die Pflanzen gegen genau das
Spritzmittel eines bestimmten Herstellers resistent gemacht werden.
Wenn man eine Pflanze gegen ein Spritzmittel resistent macht, dann
ergibt dies nur Sinn, wenn man genau dieses Spritzmittel mindestens
genauso stark oder mehr wie vorher einsetzen will. Alles andere ist
unlogisch und unlogische Erklärungen akzeptiere ich nicht.
Links zu irgendwelchen Lobbypapieren ändern die Logik auch nicht.

> Bt-Maissorten haben
> nachweislich geringere negative Auswirkungen auf die Nutzinsekten als
> verschiedene synthetische Pflanzenschutzmittel.

Klaro, deshalb sterben auch die Bienen, die man im Winter mit BT-Mais
füttert.
Das andere der besseren Lesbarkeit halber mal weggekürzt.
Aber, das Gift welches angeblich nicht gesprüht wird, befindet sich
dann schon in den Pflanzen. Tolle Alternative.

> > Deshalb werden die Samen aber nicht unfruchtbar gemacht, sondern um
> > zu verhindern, daß die Bauern eigenes Saatgut einsetzen. Damit sollen
> > die Bauern gezwungen werden, immer wieder Saatgut von den Konzernen
> > nachzukaufen.
> So what?  Das den Firmen steriles Saatgut nützt habe ich nie
> bezweifelt. Ich würde sagen in dem Fall gewinnen beide Seiten. Natur
> und Konzern.

Das mit der Natur als Gewinner sehen aber viele anders. Wo bleibt
eigentlich der Mensch bei Deinen Betrachtungen ? Warum sollen denn
die Menschen wegen Lizenzzahlungen mehr für Nahrungsmittel bezahlen ?
Wenn 90% der Leute kein Genzeugs wollen, warum soll das dann trotzdem
durchgedrückt werden ?

> > Das kann Dir genau wer garantieren ?
> > Warum möchten die Gen-Pflanzenausbringer nicht für Schäden haftbar
> > gemacht werden ? Warum will wohl keine Versicherung diese Risiken
> > versichern ?
> Niemand. Jede Technologie hat Risiken. Wer kann dir Garantieren, dass
> der Jumbo der gerade über deinem Haus fliegt nicht wegen einer
> Pumpenfehlfunktion explodiert und dich erschlägt?

Flugzeugunglücke finden punktuell und ohne Nachwirkungen statt.
Genpflanzenanbau wäre umfassend und MIT Nachwirkungen.
Unterschied verstanden ?

> Man kann nur
> vermuten, dass die heute vorhandenen Sicherheitsbestimmungen so eine
> Katastrophe verhindern.

Na dann vermute mal schön. Ich vermute auch mal, daß morgen der
Weihnachtsmann zusammen mit dem Osterhasen kommt. Vermuten kann man
doch mal. :-)

> Das keine Versicherung Genprodukte absichern
> will stimmt nicht.

Die Risiken einer Ausbreitung versichert jedenfalls hier in D
niemand.

> > Warum fordert Monsanto von kanadischem Farmer, für vom Wind auf seine
> > Felder verwehte Samen Lizenzzahlungen und bekommt dafür sogar vor
> > Gericht recht ?
> Das Frage ich mich allerdings auch...
> > So und nur so kann ein Gentechpflanzensystem funktionieren.
> Nein. Gentechnik hat von sich aus mal nichts mit Politik und
> Wirtschaftssystem zu tun, sondern ist eine neutrale Technologie.

Nö, alles was mit Lizenzen, Patenten usw. zu tun hat, kann gar nicht
von Politik getrennt werden. Diese Firmen benötigen nämlich die
Staatsmacht um ihre Ansprüche durchzusetzen. In einer reinen
Marktwirtschaft würde sich niemand um deren Patente scheren.

> > So wie Urwaldpflanzen für die Medizin patentiert werden.
> Dann geh selber Forschen wenn du dirs leisten kannst und mach deine
> Ergebnisse gemeinfrei. Übrigens werden wicht die Pflanzen, sondern
> die daraus entwickelten Medikamente patentiert.

Die Patente werden so formuliert, daß kein anderer aus der gleichen
oder ähnlichen Pflanzen, ein gleiches oder ähnliches Medikament
entwickeln kann.
Auch hier wieder: Ausschaltung der Marktwirtschaft mittels staatlich
garantierten Monopolansprüchen.

> > Ähm, dies läßt sich auch durch optimale Fruchtfolgen und gute
> > Feldbearbeitung erzielen.
> Mit Sicherheit nicht. Außer du baust erst Brennholz an und wärmst den
> Acker danach damit...
> > Irgendwelche Vorteile haben nur die Gentech und Saatgutkonzerne. Denn
> > mit Gentechnik wird der Nahrungsmittelanbau zwangsläufig
> > monopolisiert. Da kann man nur sagen: Nein, Danke.
> Du meinst wahrscheinlich: Der Nahrungsmittelanbau wird dann nur noch
> durch Großkonzerne betrieben. Das stimmt wahrscheinlich( ist aber
> heute auch schon fast so).

Dies ist heute nur zum Teil so. Selbst die größten LPGs im Osten kann
man nicht als Konzerne bezeichnen.
Fakt wäre: Verteuerung der Nahrungsmittel durch Lizenzzahlungen an
Monopole, Monopolpreise.
Eigenes Saatgut ausbringen nicht möglich, entweder durch
Terminatorgene oder/und entsprechend gestaltete Verträge mit den
Gentechkonzernen. Dadurch Verfestigung von Monopolen.

Die Gentechfirmen könnten doch auf ihre Waren groß draufschreiben:
"Gen-Zeug".
Warum um alles in der Welt wollen die keine Kennzeichnung, wenn doch
das Genzeugs so gut ist ?   :-)


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