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mehr als 1000 Beiträge seit 30.06.2001

Und?

Was wollen sie machen? Die Medien werden kaum auf ihre Seite zu
bekommen sein, jedenfalls hier in Mitteleuropa. Sie können kaum etwas
hintenrum drehen, ohne daß es irgendwer mitbekommt und im Internet
Terz macht, und vornherum steht das dicke fette Problem, daß weder
Deutsche noch Franzosen oder Österreicher sonderlich gern Gentech
mag. Eine solche Saatgut-Stiftung hätte Sympathien und Unterstützung
von vielen Seiten, wäre recht schnell populär, zumal man sie auch
nutzen könnte, um alten Nutzpflanzensorten, die nicht mehr
kommerziell angebaut werden dürfen, weil es keine Zulassung für sie
gibt, durch Zulassungsverfahren zu bringen und somit ihren
kommerziellen Anbau wieder zu ermöglichen, was die Öko-Bauern freuen
dürfte. Auf die Weise gäbe es auch schnell wieder die alte
Sortenvielfalt anstelle von wenigen industriegerechten Sorten,
wenigstens im Bio-Landbau. Die Biobauern könnten ihr Saatgut
untereinander tauschen, wie es seit Beginn der Landwirtschaft üblich
war, solange sie das Saatgut von der Stiftung zertifizieren lassen...

Die EU will einfach für alles einen offiziellen Namen, eine
Zulassungsnummer, einen Stempel drauf, eine Akte, in der drinsteht,
was die Pflanze kann und was nicht, wie sie aussieht, wie und wo sie
wächst, wie groß, geformt und gefärbt die Früchte sind etc. Darum
kann sich die Stiftung kümmern, die Bauern züchten ihre eigenen
Sorten und lassen sie eintragen. Wenn den großen Saatgutkonzernen das
nicht schmeckt, Pech gehabt. Wenn die Bio-Landwirtschaft zu einem
interessanten Wirtschaftszweig wird (und das wird sie), und wenn alte
Sorten vom Verbraucher nachgefragt werden, dann kann Monsanto nur
noch mit den Zähnen knirschen.
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