blu_frisbee schrieb am 19. September 2007 15:41
> YeahYeah schrieb am 18. September 2007 18:30
>
> > Klärt mich auf. Das einzige Problem, dass ich sehe ist, dass heute
> > Zulassungen für Gentechprodukte zu schnell erteilt werden, ohne dass
> > ihre Sicherheit hinreichend geprüft wurde.
>
> Die Sicherheit überprüfen?
> Das Ursache-Wirkungs-Gefüge ist schon beim einzelnen Organismus
> (zB unter der Haut bei Medikamenten) derart unüberschaubar, daß
> die einzige Methode bis heute ausprobieren ist.
> Für ganze Ökosysteme weiß man noch weniger.
> Wenn ein GVO freigesetzt wird, hat dieser in der Natur einen
> Selektionsvorteil; er läßt sich nimmermehr zurückholen.
> Vergleiche google( Australien Kröte Gift ).
> Das heißt irreversibel.
> Es handelt sich bei dem System das irreversibel verändert würde
> wohlgemerkt um unsere Umwelt, dh notwendige Existenzbedingung.
Was meinst Du denn wie das vor 50 Jahren war? Da wurde das Saatgut
eben radioaktiv bestrahlt, in der Hoffnung, dass sich zufällig mal
eine passende Mutation ergibt - oder eben eine die das System
irrversibel ändert. Das ist offensichtlich gefährlicher als gezielt
vorzugehen. Denoch hat sich kein Mensch darüber aufgeregt.
>
> Lediglich nicht fortpflanzungsfähige (Samenbildung unterdrückt)
> GVOs würden sich nicht ausbreiten. Das ist äquivalent zur
> Enteignung/Privatisierung des traditionellen Bauernwissens
> (weil patentgeschützt).
Was meinst Du wie das vor 50 Jahren war? Da haben nicht Dilettanten
und Amateure gezüchtet sondern Unternehmer die Geld verdienen
wollten. Damals musste der Bauer auch schon in die Tasche greifen
wenn er eine moderen Sorte haben wollte.
Es ist doch wohl offensichtlich gerechter die Forschungskosten
nutzungsabhängig umzulegen als pauschal beim einmaligen Kauf. Wo ist
bitte das Problem? Wenn der Bauer lieber mit den alten Sorten
weiterarbeiten will kann er das doch tun. Er kann aber nicht erwarten
für lau die Arbeitsergebnisse seiner Mitmenschen - konkret z.B. derer
mit dem Laborkittel - zu erhalten und sich ein fettes Leben zu
machen. Und bevor jetzt die Dritte-Welt-Leier losgeht: Globale
Umverteilung kann auch nicht auf dem Rücken der Laboranten erfolgen
nur weil da ein direkter Bezug erkennbar ist.
> MaW werden aus freien Bauern Angestellte.
> Ein dezentrales System der Nahrungsherstellung wird durch
> ein zentrales ersetzt. Und wenn ein Fehler passiert sind zentrale
> Systeme wegen single point of failure katastrophal, dezentrale
> verteilte Systeme prinzipiell fehlertolerant (--> Internet).
> Ebenso sind zentrale Systeme unvereinbar mit Demokratie.
> Die Demokratie endet am Fabriktor zB von Monsanto.
Demokratie wie Du sie verstehst endet an Fabriktor jeden großen
Konzernes und das ist auch gut so wie uns die Erfahrung des
Kommunismus gelehrt hat.
Auf der anderen Seite ist der Markt doch sehr demokratisch. Nochmal:
niemand zwing die Menschen gentechnisch verändertes Saatgut oder
Waren zu kaufen. Wer den Kauf hingegen verbietet oder erschwert
handelt antidemokratisch.
> YeahYeah schrieb am 18. September 2007 18:30
>
> > Klärt mich auf. Das einzige Problem, dass ich sehe ist, dass heute
> > Zulassungen für Gentechprodukte zu schnell erteilt werden, ohne dass
> > ihre Sicherheit hinreichend geprüft wurde.
>
> Die Sicherheit überprüfen?
> Das Ursache-Wirkungs-Gefüge ist schon beim einzelnen Organismus
> (zB unter der Haut bei Medikamenten) derart unüberschaubar, daß
> die einzige Methode bis heute ausprobieren ist.
> Für ganze Ökosysteme weiß man noch weniger.
> Wenn ein GVO freigesetzt wird, hat dieser in der Natur einen
> Selektionsvorteil; er läßt sich nimmermehr zurückholen.
> Vergleiche google( Australien Kröte Gift ).
> Das heißt irreversibel.
> Es handelt sich bei dem System das irreversibel verändert würde
> wohlgemerkt um unsere Umwelt, dh notwendige Existenzbedingung.
Was meinst Du denn wie das vor 50 Jahren war? Da wurde das Saatgut
eben radioaktiv bestrahlt, in der Hoffnung, dass sich zufällig mal
eine passende Mutation ergibt - oder eben eine die das System
irrversibel ändert. Das ist offensichtlich gefährlicher als gezielt
vorzugehen. Denoch hat sich kein Mensch darüber aufgeregt.
>
> Lediglich nicht fortpflanzungsfähige (Samenbildung unterdrückt)
> GVOs würden sich nicht ausbreiten. Das ist äquivalent zur
> Enteignung/Privatisierung des traditionellen Bauernwissens
> (weil patentgeschützt).
Was meinst Du wie das vor 50 Jahren war? Da haben nicht Dilettanten
und Amateure gezüchtet sondern Unternehmer die Geld verdienen
wollten. Damals musste der Bauer auch schon in die Tasche greifen
wenn er eine moderen Sorte haben wollte.
Es ist doch wohl offensichtlich gerechter die Forschungskosten
nutzungsabhängig umzulegen als pauschal beim einmaligen Kauf. Wo ist
bitte das Problem? Wenn der Bauer lieber mit den alten Sorten
weiterarbeiten will kann er das doch tun. Er kann aber nicht erwarten
für lau die Arbeitsergebnisse seiner Mitmenschen - konkret z.B. derer
mit dem Laborkittel - zu erhalten und sich ein fettes Leben zu
machen. Und bevor jetzt die Dritte-Welt-Leier losgeht: Globale
Umverteilung kann auch nicht auf dem Rücken der Laboranten erfolgen
nur weil da ein direkter Bezug erkennbar ist.
> MaW werden aus freien Bauern Angestellte.
> Ein dezentrales System der Nahrungsherstellung wird durch
> ein zentrales ersetzt. Und wenn ein Fehler passiert sind zentrale
> Systeme wegen single point of failure katastrophal, dezentrale
> verteilte Systeme prinzipiell fehlertolerant (--> Internet).
> Ebenso sind zentrale Systeme unvereinbar mit Demokratie.
> Die Demokratie endet am Fabriktor zB von Monsanto.
Demokratie wie Du sie verstehst endet an Fabriktor jeden großen
Konzernes und das ist auch gut so wie uns die Erfahrung des
Kommunismus gelehrt hat.
Auf der anderen Seite ist der Markt doch sehr demokratisch. Nochmal:
niemand zwing die Menschen gentechnisch verändertes Saatgut oder
Waren zu kaufen. Wer den Kauf hingegen verbietet oder erschwert
handelt antidemokratisch.