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  • Faulenzer

mehr als 1000 Beiträge seit 04.11.2000

Re: Saatgut - und mein Besuch

buerocrat schrieb am 19. September 2007 15:49

> Faulenzer schrieb am 19. September 2007 14:24
> >
> > Wenn die Bauern aus den Samen kein neues Saatgut ziehen können, dann
> > sind sie nicht gezwungen neues Saatgut zu kaufen ?

> Sie sind dann gezwungen Saatgut zu kaufen. Es ist aber Ihre freie
> Entscheidung welches sie kaufen.

Wenn im Vertrag festgelegt wird: Nur dieses Saatgut und kein anderes,
dann ist nix mehr mit freier Entscheidung. Diese Verträge sind dann
meistens langfristig und nicht jeder liest das Kleingedruckte bzw.
ist sich über die Folgen im Klaren.
Die freie Entscheidung besteht also nur solange, wie man kein
genverändertes Saatgut kauft. Danach ist es zu spät.

> > Wie der Vorposter schon schrieb: Die Erfahrungen der Vergangenheit
> > zeigen auf, daß die Bauern eben doch zum Saatgutkauf erpresst werden.

> Statt das jetzt einfach zu wiederholen stell doch besser einen
> konkreten Link rein zu dieser Erpressung. Der sollte sich dann aber
> auch auf ein freies Land beziehen wo Erpressung allgemein verfolgt
> wird.

Nö, ich hab nämlich jetzt auf die Schnelle keinen Link parat und auch
nicht die Zeit und Lust (siehe meinen Nick :-) ) zum suchen.
Aber, die Sache mit der patentierten Reissorte in Indien wirst Du
wohl kennen ?
Ebenso den Fall des kanadischen Farmers gegen Monsanto ?
Dies sind dann die Konsequenzen, die man bereit sein muß zu tragen,
wenn man Gen-Food will.

> > Ach ja, die heiligen Investoren. Die wollen ja nur das Gute für die
> > Menschen. :-)

> Die wollen Geld verdienen

Bingo

> und das geht mit nützlichen Dingen meist
> besser.

Es geht aber auch sehr oft mit unnützen Dingen noch besser :-)
(z.B. Klingeltöne, Waffen, usw.)

> > Wieviel Prozent der Bauern stehen denn auf seiten der Investoren ?

> Es werden immer mehr, siehe dazu den Nachbarthread. Jährlich wird der
> Anbau von Gentech im Maß der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche
> Deutschlands ausgeweitet. Insofern ist es auch lächerlich die
> Entwicklung aufhalten zu wollen wenn man in Brandenburg ein, zwei
> Felder zertrampelt.

Das sind dann die Bauern, die sich über die langfristigen
Konsequenzen nicht im klaren sind (z.B. Knebelverträge). Und in genau
den Ländern findet auch die Ausweitung statt.

> > Zu guter letzt, etwas aus Sicht der Investoren völlig unwichtiges:
> > Welchen Vorteil hat denn die Bevölkerung von Genpflanzen ?
> >
>  z.B.

> - optimierte Lebensmittel

Schon geschnitten und vorgekaut ?

> - weniger Pestizide und Dünger in Boden und Grundwasser

- dafür dann das Schädlingsbekämpfungsmittel gleich im Lebensmittel.
Wohl bekomms.
- oder aber Pflanzen die gegen bestimmte Schädlingsbekämpfungsmittel
resistent sind, da kann man dann ja auch mehr draufsprühen.

> - mehr Geld weil die Landwirtschaftssubventionen gedrosselt werden
> können

Jaaaaa ! Du hast 100%tig recht.
Weißt Du wen ich jetzt gerade bei mir zu Besuch habe ? Da wirst Du
aber staunen: Den Yeti, Bigfood, den Weihnachtsmann und den
Osterhasen.

> - ein gutes Gewissen weil die Armen der Welt nicht verhungern müssen

Stimmt, das gleiche hat mir gerade der Yeti ins Ohr geflüstert.
Hallejuliah und jetzt lasset uns beten und singen.

> Bevor Du jetzt zu den Punkten nachfragst denke bitte wieder an die
> Investoren die ihr Geld bevorzugt in nützliche Projekte stecken und
> an die Steigerungsraten der Nutzung.

Die stecken ihr Geld dahin wo es Rendite bringt, egal ob nützlich
oder nicht.
Wenn nicht, dann lasset uns beten und singen. :-)


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