Warum genau sollten sich eigentlich 7,5 Milliarden Menschen dem Willen und Wirken von einigen 100.000 selbst ernannten "Eliten" der 1 Milliarde Bevölkerung repräsentierenden "Werte-Westen"-Länder unterwerfen?
Selbst die vorgeblichen "Werte", wie Demokratie, allgemeine und universelle Menschenrechte, Umwelt- und Naturschutz wird von diesen "Eliten" tagtäglich mit Füßen getreten. Das goldene Kalb dieser im Westen stark verbreiteten Religion, ist beständiges und egal wie hergestellt, auch materiell unendliches Wachstum in einer endlichen Welt. Das wurde bisher für einen kleinen Teil der Weltbevölkerung durch geschickt umgelabelte Raubzüge, Kriege erreicht. Aber die us-europäische "Eliten"-Sicht auf die Welt als Backyard der eigenen Interessen ohne eigenes Existenz- und Bestimmungsrecht hat das bisher verschleiert. Selbst im Westen lebende Underdogs aka Unterschichten haben das tief verinnerlicht, obwohl sie tagtäglich die negativen Auswirkungen dieser Denke am eigenen Leib erleben. Das ist ein selbstgezüchtetes Dummen-Problem des Westens.
Aber in einer zunehmend multipolareren Welt, China war bis vor 40 Jahren ein Entwicklungsland auf 3. Welt-Niveau, und Indien, seit 1885 mit der britischen Variante "westlicher Werte" vertraut, auch. Allein in diesen beiden Riesen-Ländern leben ca. 3 Milliarden Menschen, 3x soviel, wie der ganze "Werte-Westen" beherbergt. Deren Vorfahren seit 150 Jahren unendliches Leid erfahren haben, durch westliche "Elite-Werte". Und die paar 100.000 "Elite-Westen", die die Bevölkerung in ihren eigenen Herkunftsländern als Verbrauchsmaterial betrachten, und die Bevölkerungen des "Rest" der Welt sowieso, soll von allen Menschen der Welt als positive, trotz ständig unnötig provozierten und durchgeführten Kriegen, wieder einmal als alleinige Instanz der weltweit geltenden Deutungshoheit gelten?
Wer weiß, vielleicht gelingt es diesmal wieder einmal mehr? Die USA waren 1945 bereit, dafür die Atombombe einzusetzen, und haben damit die Welt geschockt. Aber prinzipiell hat sich nichts verändert. Interessen-Konflikte bei knapper werdenden Ressourcen werden heute, nach wie vor, militärisch ausgetragen. Interessen-Ausgleich, wie im 50 Jahre währenden Kalter Krieg-Patt geübt, auch mal mit Wandel durch Handel versuchen, ist aktuell wieder zu den Akten gelegt worden. Und die Chancen, das wir alle gedoomt werden, alle mittenmang, wegen Niggeligkeiten von ein paar 100.000 Super-Reichen, stehen mal wieder gut.
Wenn die Ressourcen weniger werden, müssen wir cleverer als bisher werden, mehr über faire Aufteilung nachdenken, aufhören mit Interessen geleiteter Desinformation, wieder der Aufklärung und offenen Diskussion einen hohen Stellenwert beimessen, verstehen und akzeptieren, das ein Inder, ein Afrikaner und ja, auch ein Russe, womöglich andere Interessen hat als "der Westen". Und Wege suchen, damit vernünftig und friedlich umzugehen - und wie heißte es so schön: Wo ein Wille, da auch ein Weg!
Aber das scheint aktuell, leider wieder noch ein sehr langer Weg zu werden.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (05.04.2022 10:25).