Rabiator der II. schrieb am 4. August 2004 12:03
> krug_j schrieb am 4. August 2004 10:48
>
> > Traurig finde ich eher, das du als (ich nehme jetzt mal an
> > Bundeswehr-) Berufssoldat meinst nur "gehorchen" zu müssen. Zu meiner
> > Zeit als W15ner wurde uns jedenfalls noch beigebracht, das auch
> > Befehle, die ein (Kriegs-)Verbrechen darstellen verweigert werden
> > MÜSSEN. Aber vielleicht ist das ja heute auch
> > anders oder war damals schon nicht so ernst gemeint...
>
> Dein Vorgesetzter wird sich vermutlich auf den Standpunkt stellen,
> daß es KEIN Kriegsverbrechen ist, sondern ein notwendiger Einsatz aus
> humanitären Gründen. Siehe eine von vielen Begründungen, die Dabbelju
> füre den Irak-Krieg gegeben hat.
> Es bleibt also ein juristisches Glücksspiel, ob Du recht bekommst
> oder wegen Befehlsverweigerung verknackt wirst.
>
> MfG
> Rabi
Die Sache ist Feldwebel-Sicher und Offiziersgeeignet formuliert in D:
Ordnungswiederigkeit => Ausführen und nachher beschweren
Straftat => Verweigern
Verstoss gegeg Menschenrechte/Genfer Konvention => Verweigern
Also ein normaler Europäer mit gesundem Menschenverstand konnte kaum
daneben liegen.
Und es gilt (oder galt in den 80ern) "in dubio pro Reo". Wenn man
glaubhaft machen konnte das die Daten die man hatte nur diese
Interpretation zuliessen, konnte man auch mal falsch den Befehl
verweigern. Klar, wer bei jedem dritten Befehl anfängt zu
argumentieren hat schlechte Karten bei so einer Beurteilung. Er hat
aber auch eine falsche Karriere gewählt und wäre besser Politiker
geworden.
Was Soldat vs. Söldner angeht ist die wichtige Frage, wo der Soldat
herkommt. Die wenigsten Söldnertruppen (Ausnahme: Legion Etranger)
bilden selber aus. Daher ist die "moralische Qualität" ihrer
Mitglieder weniger berechenbar und homogen. Eine Organisation die gut
wählt wird sich nicht von regulären Soldaten unterscheiden. Eine die
"nimmt was kommt" wird ne menge gewaltgeile Psychopaten ernten.
Spartakus
> krug_j schrieb am 4. August 2004 10:48
>
> > Traurig finde ich eher, das du als (ich nehme jetzt mal an
> > Bundeswehr-) Berufssoldat meinst nur "gehorchen" zu müssen. Zu meiner
> > Zeit als W15ner wurde uns jedenfalls noch beigebracht, das auch
> > Befehle, die ein (Kriegs-)Verbrechen darstellen verweigert werden
> > MÜSSEN. Aber vielleicht ist das ja heute auch
> > anders oder war damals schon nicht so ernst gemeint...
>
> Dein Vorgesetzter wird sich vermutlich auf den Standpunkt stellen,
> daß es KEIN Kriegsverbrechen ist, sondern ein notwendiger Einsatz aus
> humanitären Gründen. Siehe eine von vielen Begründungen, die Dabbelju
> füre den Irak-Krieg gegeben hat.
> Es bleibt also ein juristisches Glücksspiel, ob Du recht bekommst
> oder wegen Befehlsverweigerung verknackt wirst.
>
> MfG
> Rabi
Die Sache ist Feldwebel-Sicher und Offiziersgeeignet formuliert in D:
Ordnungswiederigkeit => Ausführen und nachher beschweren
Straftat => Verweigern
Verstoss gegeg Menschenrechte/Genfer Konvention => Verweigern
Also ein normaler Europäer mit gesundem Menschenverstand konnte kaum
daneben liegen.
Und es gilt (oder galt in den 80ern) "in dubio pro Reo". Wenn man
glaubhaft machen konnte das die Daten die man hatte nur diese
Interpretation zuliessen, konnte man auch mal falsch den Befehl
verweigern. Klar, wer bei jedem dritten Befehl anfängt zu
argumentieren hat schlechte Karten bei so einer Beurteilung. Er hat
aber auch eine falsche Karriere gewählt und wäre besser Politiker
geworden.
Was Soldat vs. Söldner angeht ist die wichtige Frage, wo der Soldat
herkommt. Die wenigsten Söldnertruppen (Ausnahme: Legion Etranger)
bilden selber aus. Daher ist die "moralische Qualität" ihrer
Mitglieder weniger berechenbar und homogen. Eine Organisation die gut
wählt wird sich nicht von regulären Soldaten unterscheiden. Eine die
"nimmt was kommt" wird ne menge gewaltgeile Psychopaten ernten.
Spartakus