Nützy schrieb am 03.01.2021 11:20:
blu_frisbee schrieb am 03.01.2021 02:38:
Ein Körper. Erleuchtete haben kein Problem mehr. Was sollenm sie tun? Soe bleoben weiter im Kloster, die übliche tägliche Routine bis sie sterben.
War da nicht doch noch was anderes mit diesen Nirvana?
Das sind die anderen Richtungen.
Es gibt ja mindestens drei.
Die Neuordination von Mönchen erfordert mindestens 5 Altmönche die mehr als 10 Jahre dabei sind. EinSpaltung ist präzise geregelt: Wenn in einem Streit auf jeder Seite mindestens 5 Altmönche sind können sie eigene Ordinierungstraditionen begründen.
Die grob in 3 Richtungen von Schulen und Ordinationstraditionen untertelt werden.
https://studybuddhism.com/de/tibetischer-buddhismus/ueber-den-buddhismus/die-welt-des-buddhismus/arten-des-buddhismus
Theravada¹ ist: Keine substanzhafte Seele, nur prozesshaftes Zusammentreffen von Kausalitäten, die Biografie als Wirkungen eingespeist in den "Kausalnexus". Das ist alles was nach dem Tod übrig bleibt. Und die Leiche,klar.
Wobei das mit dem Karma ja die Wiedergeburt ausmacht...
Die Ansicht vom Sein ist prozeßhaft-dynamisch. Was sich fortpflanzt sind Wirkungen die wieder Ursachen werden. Bereits jeder schlechte Gedanke macht die Welt schlechter. So hab ich die Weltsicht der Lehre verstanden.
Zur Religion machts der Glaube an diese Transzendentalie "Kausalnexus".
https://en.wikipedia.org/wiki/Bundle_theory
https://de.wikipedia.org/wiki/Bedingtes_Entstehen
https://xkcd.com/659/
Hauptsächlich ist es ein praktisches Trainingsprogramm fürs Hirn und Erleuchtung ist Erkenntnis daß nichts permanent ist. Keine Seele, nur ein Bewußtsein das verschwindet wenn die biologischen Prozesse die es hervorbringen aufhören und das nur durch die Geschwindigkeit seiner Bewegung den Eindruck von Festigkeit und Identität erzeugt, rastlos beschäftigt mit Nichtexistierendem in Vergangenheit oder Zukunft, Erinnerungen, "ach hätte doch" und Wünsche, "oh, wäre doch", waghalsige Konstruktionen von Voluntativ und Optativ.
Meditation ist die Übung diesem inneren Monolog Maulverbot zu erteilen und ganz in der Präsenz zu sein, Sie ist an 3 Stellen im Palikanon gleichlautend beschrieben.
http://www.accesstoinsight.org/tipitaka/dn/dn.22.0.than.html
http://www.accesstoinsight.org/tipitaka/mn/mn.118.than.html
http://www.accesstoinsight.org/tipitaka/mn/mn.010.than.html
Andere Übung ist langsames Gehen, etwa 10 Minuten für einmal um den Baum rum. Die Tibeter arbeiten viel mit Visualisierung was andere Persönlichkeitstypen anzieht.
Meditation entspannt ungemein, stressreduzierend, Blutdruck senkend.
¹ die einzig übrig gebliebene Schule von umra 15 die 200 Jahre nach Buddhas Tod in des Schriften erwähnt wurden, die Sarvastivadins, iirc. Kanonische Schriften der Pali-Kanon und ein paar spätere Werke, die Fragen des Milinda etwa.
Da kenne ich mich nicht so aus, aber viele Schriften der "nördlichen Schulen" sind ja auch uralt. Das Orginal der Aussagen ist ja eh per mündlicher Überlieferung verbreitet worden.
Buddha ist nach seiner Erleuchtung 40 Jahre gewandert und hat Mönchen gepredigt. Die Lehrreden wurden zuächst mündlich tradiert, es gab 3 Konzile wo sie sich alle gegenseitig die Reden aufgesagt hatten bis sie so ab 70? Jahren nach seinem Tod schriftlich fixiert wurden. Im 3ten Konzil werden diverse Schulen erwähnt, Theravada ist die konservativste übrig gebliebene. Pali heißt einfach Text und Theravada kennt nur den Palikanon und wenige weitere Schriften. Die Originalsprache wird außerhalb vom Orden nicht gepflegt und ist älter wie zB Altgriechisch, eine indoeuropäische Sprache.
Der Vorläufer vom Hinduismus, der Brahmanismus, ist eine Dorfreligion. Buddha hat im soziologischen Umbruch gelebt mit beginnenden Staaten, Fernhandel, Städten, Berufen, sich ausdiffernzierende Lebensverhältnissen, mehr Wahlmöglichkeiten und der Frage welche Wahl gut ist.
Buddismus ist eine Stadtreligion für die gebildeten Schichten.
Von der Ethik her eine radikale Verlagerung der Verantwortlichkeit ins Individuum.
Buddhistische Kaufleute waren ehrlich, buddhistische Staatsdiener sorgfältig in den Pflichten.
Da kann der Westen vom Osten lernen.
https://www.theatlantic.com/international/archive/2017/12/buddhism-and-neuroscience/548120/
https://www.vox.com/science-and-health/2017/8/23/16179044/buddhism-meditation-mindfulness-robert-wright-interview
https://www.youtube.com/watch?v=XEuKt51PPdU
https://aeon.co/essays/how-marxism-and-buddhism-complement-each-other