Der Blick in die Vergangenheit hilft gar nix, wenn man auch sie mit
fragwürdigen Behauptungen vernebelt und dadurch sich selbst und
Anderen den Durchblick erschwert.
1.) Die Situation Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg mit einer
Überschuldungssituation zu vergleichen, ist schon ausßerordentlich
gewagt, m.E. sogar vollkommen unsinnig. Die Zähler wurden damals -
auch mit Hilfe des "Marshallplans" in ganz Europa auf Null
zurückgestellt. Auch andere europäische Länder profitierten davon.
Dass Deutschland sich trotzdem wirtschaftlich so stark entwickelte,
dass daraus das heute zu beobachtende Ungleichgewicht in Europa
entstand, hat andere Gründe. Dieses Ungleichgewicht entwickelte sich
schon in der wilhelminischen Zeit. Es monokausalistisch durch
US-amerikanische Förderung zu erklären, ist schon sehr verwegen und
lässt fragen, was für wackelige Argumentationen denn dadurch noch
gestützt werden müssen.
2.) Die Austeritätspolitik Brünings mag damals gescheitert sein -
aber auch jede andere Alternative wäre gescheitert. Die
Rahmenbedingungen für Deutschland waren durch die Nachfolgen der
Weltwirtschaftskrise, die nach wie vor hohen
Reparationszahlungsverpflichtungen und der immer schlechter werdenden
Möglichkeiten, diese Verpflichtungen durch Steigerung der Exporte zu
erwirtschaften insbesondere Erhöhung der Zölle, dermaßen schlecht
geworden, dass ein Erfolg unmöglich war.
Brüning hat die Krise verschärft aber seine Politik war nicht die
Ursache der Krise.
3.) Die ständige Wiederholung des Märchens, dass die Disparitäten in
Europa dadurch behoben werden konnten, indem die weniger produktiven
Länder "einfach" ihre Währungen abwerteten, macht dieses Märchen
nicht wahrer. Denn diese Länder haben zum Teil extrem unter dem
mangelnden Vertrauen in ihre Währungen gelitten.
Zum Einen bekamen sie schwerer Kredit, weil die Kreditgeber zu recht
das Währungsrisiko fürchteten, zum Anderen verschlechterten sich die
Terms of Trade für diese Länder dadurch permanent. Schließlich
mussten sie ja ihre eigenen Importrechnungen aufgrund des mangelnden
Vertrauens in ihre eigenen Währungen meist in ständig teurer
werdenden Fremdrechnungen bezahlen.
Genau aus diesem Grunde rissen sich diese Länder ja auch um die
Einführung des €uro. Leider haben sie den größten Teil der ihnen mit
dem Vertrauen in die neue Währung zugeflossenen Kredite in windige
Unternehmungen oder in soziale Wohltaten gesteckt statt in die
Steigerung ihrer industriellen Produktivität.
Fazit: Geschichte wiederholt sich nicht, weil ähnliche Maßnahmen
wegen meist massiv veränderter Rahmenbedingungen zu ganz anderen
Folgewirkungen führen. Hätte beispielsweise Deutschland sich die zu
zahlenden Zinsen und Schulden durch Steigerung der Exporte verdienen
können, hätte die Regierung Brüning erfolgreich sein können. Dieser
Weg war Deutschland damals verbaut, aber den heutigen europäischen
Krisenländern steht er offen.
fragwürdigen Behauptungen vernebelt und dadurch sich selbst und
Anderen den Durchblick erschwert.
1.) Die Situation Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg mit einer
Überschuldungssituation zu vergleichen, ist schon ausßerordentlich
gewagt, m.E. sogar vollkommen unsinnig. Die Zähler wurden damals -
auch mit Hilfe des "Marshallplans" in ganz Europa auf Null
zurückgestellt. Auch andere europäische Länder profitierten davon.
Dass Deutschland sich trotzdem wirtschaftlich so stark entwickelte,
dass daraus das heute zu beobachtende Ungleichgewicht in Europa
entstand, hat andere Gründe. Dieses Ungleichgewicht entwickelte sich
schon in der wilhelminischen Zeit. Es monokausalistisch durch
US-amerikanische Förderung zu erklären, ist schon sehr verwegen und
lässt fragen, was für wackelige Argumentationen denn dadurch noch
gestützt werden müssen.
2.) Die Austeritätspolitik Brünings mag damals gescheitert sein -
aber auch jede andere Alternative wäre gescheitert. Die
Rahmenbedingungen für Deutschland waren durch die Nachfolgen der
Weltwirtschaftskrise, die nach wie vor hohen
Reparationszahlungsverpflichtungen und der immer schlechter werdenden
Möglichkeiten, diese Verpflichtungen durch Steigerung der Exporte zu
erwirtschaften insbesondere Erhöhung der Zölle, dermaßen schlecht
geworden, dass ein Erfolg unmöglich war.
Brüning hat die Krise verschärft aber seine Politik war nicht die
Ursache der Krise.
3.) Die ständige Wiederholung des Märchens, dass die Disparitäten in
Europa dadurch behoben werden konnten, indem die weniger produktiven
Länder "einfach" ihre Währungen abwerteten, macht dieses Märchen
nicht wahrer. Denn diese Länder haben zum Teil extrem unter dem
mangelnden Vertrauen in ihre Währungen gelitten.
Zum Einen bekamen sie schwerer Kredit, weil die Kreditgeber zu recht
das Währungsrisiko fürchteten, zum Anderen verschlechterten sich die
Terms of Trade für diese Länder dadurch permanent. Schließlich
mussten sie ja ihre eigenen Importrechnungen aufgrund des mangelnden
Vertrauens in ihre eigenen Währungen meist in ständig teurer
werdenden Fremdrechnungen bezahlen.
Genau aus diesem Grunde rissen sich diese Länder ja auch um die
Einführung des €uro. Leider haben sie den größten Teil der ihnen mit
dem Vertrauen in die neue Währung zugeflossenen Kredite in windige
Unternehmungen oder in soziale Wohltaten gesteckt statt in die
Steigerung ihrer industriellen Produktivität.
Fazit: Geschichte wiederholt sich nicht, weil ähnliche Maßnahmen
wegen meist massiv veränderter Rahmenbedingungen zu ganz anderen
Folgewirkungen führen. Hätte beispielsweise Deutschland sich die zu
zahlenden Zinsen und Schulden durch Steigerung der Exporte verdienen
können, hätte die Regierung Brüning erfolgreich sein können. Dieser
Weg war Deutschland damals verbaut, aber den heutigen europäischen
Krisenländern steht er offen.