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  • 12haf

539 Beiträge seit 24.01.2002

Historisch belastetes Verhältnis - Imperialismus

Um das Verhalten der Finnen etwas besser zu verstehen, sollte man sich klar machen, dass das Verhältnis von Russland und Finnland geschichtlich sehr belastet ist.

Als 1939 Deutschland und die Sowjetunion sich Europa im Molotow-Ribbentrop-Pakt aufteilten, waren Finnland und Polen Opfer des Sowjet-Imperialismus. Finnland verlor am Ende des WWII mehr als ein Zehntel seines Landes an die UdSSR (Polen etwa ein Drittel) und allein der Angriff der Roten Armee im Winterkrieg 39/40 kostete 70000 Finnen das Leben (und setzten eine verlustreiche Spirale in Gang - Fortsetzungskrieg, Lapplandkrieg).

Es ist daher nicht schwer nachzuvollziehen was der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine bei den Finnen historisch gesehen ausgelöst hat.
Insbesondere wenn man die Aussagen in der jüngeren Vergangenheit von russischen Nationalisten und Rechtsextremen (Anspruch auf Gebiete des "Russischen Kaiserreich" 1721 bis 1917), aber auch Putins glühende Bewunderung von "Peter dem Großen", in Bezug auf Finnland mit ins Kalkül zieht.

Putin - Meeting with young entrepreneurs, engineers and scientists (Quelle Kreml, zum Verständnis, Finnland war Teil Schwedens):

Peter the Great waged the Great Northern War for 21 years. On the face of it, he was at war with Sweden taking something away from it… He was not taking away anything, he was returning. This is how it was. The areas around Lake Ladoga, where St Petersburg was founded. When he founded the new capital, none of the European countries recognised this territory as part of Russia; everyone recognised it as part of Sweden. However, from time immemorial, the Slavs lived there along with the Finno-Ugric peoples, and this territory was under Russia’s control. The same is true of the western direction, Narva and his first campaigns. Why would he go there? He was returning and reinforcing, that is what he was doing.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (06.04.2023 23:00).

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