Wer in Russland Ahnung von Strategie hat, der weiß, dass alle Handlungsinitiative von Russland ausgeht.
Die NATO als passives Mauerblümchen darzustellen ist schlicht und einfach falsch. Entweder man ist in einem Bündnis oder man ist eben draussen. Und entweder man hat Bündnispartner, oder man hat keine. Wenn man draussen ist und ohne Bündnispartner dasteht, dann muss man sich schon Gedanken machen ob diese Lage vorteilhaft oder bedrohlich ist.
Wenn die NATO doch so viel Sicherheit bietet, warum ist es dann nicht gelungen die notwendige Friedensarbeit zu leisten, um dem "Aussenstehenden" das Gefühl der Bedrohung zu nehmen?
Was Russen unter strategischer Bedrohung verstehen ist, dass ihnen das Recht und die Möglichkeit genommen wird, ihren Einflussbereich mit hybrider Kriegsführung zu vergrößern. Also die Sowjetunion 2.0 unter russischer Führung neu aufzubauen. Tja, Pech, die Welt ist kein Brettspiel.
Das ist jetzt blanke Russophobie und enbehrt jeglicher sachlicher Grundlage.
Es ist ebenfalls klar, dass die NATO ein militärisches Bündnis ist und kein politisches. Beispiel: Die Nato ist kein Grund für die EU nicht harte Handelskriege mit USA auszufechten.
Die NATO ist in erster Linie ein Machtfaktor. Die wirtschaftlichen Interessen der EU/USA werden durch diesen militärischen Faktor geschützt. Ohne die NATO müsste sich die westliche Politik in viel mehr Diplomatie üben als heute üblich.
Die USA bestimmen auch nicht die Innenpolitik der NATO-Länder, sonst gäbe es weder Erdogan noch Orban.
Möglicherweise regieren die USA nicht in die Länder herein, aber die Regelmässigkeit, mit der sich wirtschaftliche und kulturelle Trends aus den USA in Europa durchsetzen (Stichwort Neoliberalismus) zeigt, wie gross der amerikanische Einfluss ist. Dieser Einfluss war zuerst ein Glücksfall für Deutschland, hat sich aber nach dem Mauerfall zum Problem entwickelt.
Von daher ist die Ausweitung der Nato eben nicht das Gleiche wie das, was Russland vorhat.
Das was Russland vorhat, weiss nur Russland alleine. Vielleicht haben einige Diplomaten oder Staatschef einen Einblick, aber von dem, was uns hier mehrfach gefiltert präsentiert wird, können wir uns kein Bild machen.
Das einzige was WIR machen können ist auf die Strasse gehen und unseren Politikern und der Welt zeigen, dass wir kein Interesse an Krieg haben.