Die Menschheit hat sich von 1942 bis 1945 das "Manhattan-Projekt" zur Entwicklung der Atombombe geleistet. Mehr als 150 000 Wissenschaftler und Mitarbeiter arbeiteten damals in den USA mit einem ungeheueren finanziellen Einsatz an der Bombe, die heute vielleicht unsere ganze Spezies vernichten kann.
Internet-Recherchen von mir aus dem März 2022 hatten als Worst-Case-Szenario bei einem Armageddon, verursacht durch Russlands Atomwaffen (6255 Sprengköpfe laut SIPRI 2021) zusammen mit den Atomwaffen der USA (5500) ergeben, dass ein nuklearer Winter in Mitteleuropa Temperaturen von -70 Grad und sogar am Äquator von -20 Grad hervorbringen könnte. Dass bei diesem Szenario die meisten Pflanzen des Planeten nachhaltig oder lange anhaltend zerstört werden, dürfte klar sein. Unklar ist, ob ein nuklearer Winter nur Monate oder Jahrhunderte anhält.
Der Glaube mancher Eliten, einem Armageddon zum Beispiel in einem Luxusbunker (es gibt sie auch in 5-Stern Ausführung als unterirdische Hotels mit Spa und Pool) zu entkommen und nach ein paar Jahren fast unbeschadet herauszukommen und danach zu überleben, beruhen auf einer Faktenlage, die auf sehr wackeligen Füßen steht.
Ich arbeite als Künstler, Friedensaktivist und Schauspiellehrer. Um die Friedensforschung generell zu fördern, habe ich 2017 dem damaligen Finanzminister Wolfgang Schäuble einen Brief geschrieben mit der Forderung nach 1 Milliarde Euro für eine experimentelle Friedensforschung. Das war ernst gemeint (und dürfte bei Schäuble lediglich einen Lacher ausgelöst haben). Nach vielen Diskussionen über dieses Thema (z. B. in Ökodörfern/Friedensdörfern) bin ich sicher, dass ein hoher Finanzeinsatz (vergleiche "Manhattan Projekt") sehr wahrscheinlich einen sozialen Quantensprung und Paradigmenwechsel durch die Friedensforschung nach sich zöge.
(Heute verschleudern wir Hunderte Milliarden durch Wumms und Doppelwumms.)
Die Themen: "Gruppendynamik", "struktureller Frieden" und "Best-Case-Szenarien-& Simulationen" wurden bisher kaum vernetzt und experimentell erforscht. Ich finde es unerhört, dass diesbezügliche neue Ideen eher ignoriert werden, als willkommen zu sein, getestet und eingeordnet zu werden.
Wir brauchen gerade heute ein "Human-Peace-Project", ein "Silicon Valley des Friedens", eine experimentelle Friedensstadt, ein "Anti-Manhattan-Projekt". Wir brauchen Gruppenübungsplätze statt Truppenübungsplätze, um in wenigen Jahren eine funktionierende friedliche Kultur ohne Ellenbogen und Kleinkrieg zu entwickeln, die der Gewalt, dem Krieg und den Atomwaffen das Wasser abgräbt. Zuerst im Kleinen wie ein Keim und dann hochskalierbar. Das ist möglich.
Etwa 99 % unserer Gene sind identisch mit denen des Affen. Der Rest unterliegt offensichtlich bis heute so einer Art 5 % Sperrklausel. Das führt dann dazu, dass am "Baum der Menschheit" sozusagen die Dornen bisher ungleich größer sind als die Blüte, dass das Kleinhirn größer ist als das Großhirn und dass der globale Schmetterling eine Raupe bleibt.
PS: passend zur heutigen absurden Situation des totalen Versagens einer friedensorientierten Politik von Ost und West, hier mein "Atomwaffen-Affen-Lemminge Song" (Musikkabarett). Damals Spaß, heute Ernst:
https://www.youtube.com/watch?v=CIGUCqsZTK4
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (21.12.2022 15:12).