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  • Wasserfloh56

233 Beiträge seit 29.08.2017

Re: Schon bei der Gründung der EU war klar ....

Der amerikanische Schriftsteller und Blogger John M. Greer hat das EU und Euro-System wie folgt beschrieben:

Es ist eine der ätzenden Ironien der Zeitgeschichte, dass Europa zwei der verlustreichsten Kriege der Weltgeschichte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts geführt hat, um Deutschland ein europäisches Reich zu verweigern, und dass es dann die zweite Hälfte des selben Jahrhunderts damit verbracht hat, Deutschland ohne einen Schuß abzufeuern, zu erlauben, nahezu alle seine Kriegsziele – bis auf Überseekolonien und eine Siegesparade auf dem Champs Élysée zu erreichen.

Insbesondere seit der Gründung der Eurozone hat die europäische Wirtschaft zum Vorteil der Deutschen und sogar auf Kosten anderer europäischer Staaten gewirkt. Die gemeinsame Währung selbst ist ein immenser Vorteil für die deutsche Wirtschaft, die Jahrzehnte damit verbracht hat, mit Wechselkursen zu kämpfen, die deutsche Exporte teurer und ausländische Importe nach Deutschland preiswerter gemacht haben. Die Peseta, Lira, Franc und andere europäische Währungen können nicht länger auf Handelsbilanzdefizite mit Abwertungen relativ zur D-Mark reagieren. Das resultierende System – kombiniert mit von von orthodoxen Wirtschaftswissenschaften geforderten und von Bürokraten in Brüssel durchgesetzten Freihandelsregelungen – hat als hocheffiziente Wohlstandspumpe funktioniert und es hat Deutschland und ein paar seiner nordeuropäischen Nachbarn erlaubt zu gedeihen, während das südliche Europa tiefer in den wirtschaftlichen Kollaps gestolpert ist.

Das Zitat ist https://www.freizahn.de/2016/02/wie-deutschland-doch-noch-den-krieg-gewann/ entnommen.

Wenn man die EU als große Party und Coup deutscher Unternehmer sieht, dann hat sie gut funktioniert. Aus Sicht deutscher Arbeiter war die EU eine idiotische Veranstaltung unter dem Motto "Herr Ober das Geld bitte, wir möchten zahlen" - wobei die Besitzer und Mitarbeiter des Restaurants die deutschen Arbeiter und Angestellten sind und waren, die folglich umsonst oder zu ihre Schaden gearbeitet haben - so wie die deutschen Soldaten beider Weltkriege umsonst oder zu ihrem Schaden gekämpft haben.

Das Projekt EU ist allerdings nicht zuende gedacht. Eine Konstruktion wie die EU ist mit erheblichen Komplexitätskostensteigerungen verbunden. Diese Art Komplexität hat klare Vorteile wenn und so lange man genug billige Energie hat. Wehe aber die Energie wird knapper, wie verschiedene Analysen ankündigen:
http://limitstogrowth.de/2017/09/20/summer-academy-des-club-of-rome-gastbeitrag/
https://www.freizahn.de/2014/10/dem-energiedilemma-auf-den-grund-gegangen/
https://www.freizahn.de/2016/10/erschoepfung-das-schicksal-des-oelzeitalters/
https://www.freizahn.de/2018/02/der-aufziehende-sturm-am-oelhimmel/

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