hgeiss schrieb am 25.04.2016 10:59:
Re: Schlüssel passen nicht
Viele von uns senden Signale aus guten Argumenten, recherieren und feilen an Formulierungen, immer auf der Suche nach dem verbalen Schlüssel, der bei Obama und Merkel ins Schloss passt. Doch dann hören wir sie in diesen Tagen und Stunden den immer gleichen verlogenen Mist reden und merken, unser Schlüssel hat offenbar nicht gepasst. Hundertausende demonstrieren gegen TTIP und CETA und gegen das Morden über Ramstein und immer neue Angriffskriege und den Missbrauch von Menschen ganzer Regionen als Migationswaffe, doch auch dieser Schlüssel passt nicht in die entscheidenden Schlösser. Offenbar haben sie ein Schließsystem, das gegen unsere Art von Schlüssel nicht anspricht. Und das Tragischte: Auch die EU und der Bundestag, hier speziell und nachprüfbar die Parteien Union und SPD, sind ebenfalls in dieses neue Schließsystem integriert. Was hilft uns die Gewissheit besserer Argumente und die Seelenberuhigung wenigstens den Mund aufgemacht zu haben? Wir können darüber ja einmal Lieder am Lagerfeuer singen, während die internationalen Finanz-, Rüstungs- Chemie-, Energie- und sonstigen Mafiosi ihr Geld zu fressen versuchen. Ach ja, auch das haben sie bis dahin abgeschafft.....
netter Vergleich, der allerdings die Realität falsch interpretiert.
Es gibt eine Art "Schlüssel" auf die gerade diese Gestalten sehr empfindlich reagieren und das ist, wenn es um Geld und Machtpositionen geht. Und leider sieht die Realität so aus, dass es immer noch zu viele gibt, die diesen Gestalten den "Freifahrschein" in den regelmäßigen Wahlen geben so weiter zu machen.
D.h. wenn, dann müsstest Du eigentlich die Frage stellen, wieso dieser "Schlüssel" nicht bei vielen anderen Wählern passt und diese trotz all der Gegenargumente stur wieder und wieder genau diesen Gestalten ihre "Stimme schenken".
Spätestens an dem Punkt könnte auch klar sein, dass dieser "Schlüssel" noch verbessert werden kann, weil es eben noch so viele gibt, die scheinbar resistent gegen z.B. solche Demonstrationen sind. Es kann sogar sein, dass es etliche unter denen gibt, die sogar gerade durch solche Demonstrationen sich in ihrer Meinung bestärkt fühlen, ganz nach dem Motto "ach wie gut, dass ich nicht so bin wie die" oder noch abfälliger, dass man "so ganz bestimmt nicht ist". Und dann natürlich jene, die das als gefundenes Feindbild adaptieren und sich darüber definieren -- und wenn es nur ein etwas unfreundlicher Polizist ist, der daraus seine Selbstbestätigung zieht. Und an letzterem ist schnell zu sehen, wie leicht mit etwas Machtbefugnis Menschen korrumpierbar sind. Was würde die Polizei ohne Verbrecher machen? Wäre sie dann "nur" noch "Freund und Helfer"?
Überspitzt formuliert: Wer eine Waffe trägt, der will auch mal schießen.
Und damit lande ich ganz schnell wieder bei dem Tucholsky Zitat, das einige selbst heute, in der angeblich aufgeklärten Zeit, immer noch nicht hören können (, weil sie mit einem Spiegelbild konfrontiert werden, das sie nicht gerne sehen wollen).