Olle Knolle schrieb am 09.03.2022 21:08:
Selbstverständlich, wie praktisch bei jeder deutscher Familie. Mein Vater war in britischer Kriegsgefangenschaft. Einer meiner Onkels hat sich in der Sowjetunion das EK I und das Panzervernichtungsabzeichen geholt.
Aber das ist alles nichts worauf ich stolz sein könnte. Denn letztendlich haben alle meine Verwandten für ein verbrecherisches Regime gekämpft und getötet.
Ok, meine Großväter hatten sozusagen etwas Glück im Unglück. Mütterlicherseits bei der Reichsbahn und als Fahrdienstleiter unabkömmlich, der andere erst RAD, dann Barras und danach Besatzungssoldat in Dänemark. Ab 1941 zur Luftwaffe (technisches Personal) und in Bessarabien (Kischineff) - dann ab in die Ukraine und Einsatz auf einem Feldflugplatz bei Charkow (1942). Später über Rumänien, Bulgarien und Griechenland zum Afrika-Korps abkommandiert und die hingen in Sizilien fest (Palermo). Der Einsatz kam zu spät, da El Alamein schon gelaufen war. Dabei hatte er sich Malaria eingefangen und war laufend in Lazaretten. Bis dann festgestellt wurde, dass er nicht mehr fronttauglich war. Der hatte wegen der Fieberanfälle einen Spleen.
Sie waren auch Räder im Uhrwerk, irgendwie. Ich habe das Kriegstagebuch von meinem Opa ja da, zusammen mit ca. 500 Bildern, die er selbst mit seiner Kamera geschossen hat. Man müsste diese Sachen mal aufarbeiten, aber es fehlt die Zeit
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (09.03.2022 21:43).