Mein Vater hatte zeitlebens darunter gelitten, bei der Abwehr eines Überfalls durch die französische Resistance zwei Franzosen getötet zu haben. Sein Kamerad aus Schulzeiten überlebte den Überfall hingegen nicht.
Allerdings hatte mein Vater dann das Glück, als Soldat bei der Marine dann nach Schleswig versetzt zu werden und dort das Kriegsende zu erleben. Mit einer jüdischen Familie in der Nachbarschaft verbanden meine Großeltern, bis zu deren Deportation, sehr enge freundschaftliche Bande. Es gab daher in meiner Familie trotz der NS-Propaganda keinen Hass auf Juden. Aber leider hatte in meiner Familie auch niemand den Mut, sich offen gegen das Nazi-Regime zu stellen, sondern sorgten als Soldaten mit dem falschen Gefühl der Pflichterfüllung an verschiedenen Fronten noch dafür, dass dieses barbarische Regime sich bis Mai 1945 halten konnte.