Einverstanden. Allerdings - man kann die Haltung des Westens 'Versagen' nennen. Mir kommt das aber zu optimistisch vor, denn mein Eindruck ist, dass der Westen, im Wesentlichen die usa und die EU, ohne nach links oder rechts zu schauen sein geostrategisches Ziel verfolgt, nämlich Russland maximal zu schwächen. Der feuchte Traum dieser Leute ist, es in seine Einzelteile zu zerlegen - bzw. diesen Vorgang zu induzieren, da man das kaum direkt erreichen kann ohne sich selbst mit zu zerstören - und damit äusserer Kontrolle zugänglich zu machen.
Mit anderen Worten - da ist kein Wille zu Verhandlungslösungen, zu einem Modus vivendi für alle. Und ich glaube, Leute wie Nuland z. B. sind zurzeit der, meiner Ansicht nach ihre Hybris ausdrückenden Überzeugung, es laufe alles nach Plan. Sie erinnern sich - die 'Fuck EU'-Nuland. Ich erwähne dies, weil ich - vielleicht sogar Putin - sozusagen mit offenem Mund staunend verfolge, wie die Europäer sich sehenden Auges dem Adlerschnabel ausgeliefert haben. Das Canceling Russlands vernichtet die Möglichkeit, einen Platz zwischen den Mächten zu finden, der eine gewisse Autonomie noch erlaubte. Die Abhängigkeit von den usa ist nun eine vollkommene. Die Europäer sollen die Kastanien für die Hegemonialmacht aus dem Feuer holen, damit sich diese ungestört dem eigentlichen Konkurrenten, China, 'zuwenden' kann.
Es ist wahrlich nicht, wie behauptet 'die Welt', die sich am Russland-Canceling beteiligt. Gestern hat etwa der mexikanische Präsident AmLo dem europäischen Parlament in anderer Sache eine wütende Antwort geschickt, in der er im Schlusssatz bemerkt, im Gegensatz zu den Europäern würde Mexiko nie unter keinen Umständen Waffen liefern. Auch sonst war er erstaunlich deutlich, explizit. Offenbar hat er seine huevos wiedergefunden.