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  • StaatsfreundNo1

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Re: Anderes Gasfeld und Bezahlung in Euro statt Dollar

knss schrieb am 09.02.2022 08:40:

Russland hat ein neues Gasfeld im Norden erschlossen und dieses Gasfeld wird via Nord Stream 2 mit den europäischen Versorgern verbunden.

Deshalb kann Russland das Gas, welches durch Nord Stream 2 kommen soll, nicht so einfach durch die Ukraine schicken. Die ukrainische Leitung endet in Russland in einem anderen Gasfeld, dessen Fördermenge mittelfristig gedrosselt werden soll.

Die Ukraine bekommt 3 Mrd. Dollar jährlich für Durchleitungsgebühren (Grundgebühr) und hält bei einer Erhöhung der Transitmenge nochmals die Hand, so dass es für Gazprom ökonomisch nicht lukrativ ist, kurzf mal etwas mehr Gas durch die ukrainische Leitung zu schicken, als langfristig verienbart.

Der wichtigste Grund, der aus unserer Sicht für Nord Stram 2 spricht und aus Sicht der USA dagegen, ist die Bezahlung des Gas in Euro. Im Gegensatz zu den anderen Gaslieferungen, die in Dollar bezahlt werden, soll Nord Stream 2 Gas in Euro bezahlt werden. Und es gefällt den US-Amerikaner garnicht, wenn die Bedeutung des Dollar im Rohstoffhandel reduziert wird.

Russische Außenhandelspolitik ist es in den letzten Jahren, internationale Handelsverträge immer weniger in Dollar abzuwickeln und statt dessen andere Währungen zu nutzen, im Handel mit DE beispielsweise Euro. NS2 ist ein wichtiges Projekt in diesem monetären Kampf gegen die Dollardominanz im Rohstoffhandel.

Was hat denn die Währung mit der Geographie der Leitung zu tun? Ist doch schnurzpiepegal, wo die lang führt, welche Währung ich nutzen kann, hängt vom Zahlungssystem ab. SWIFT kann Dollar oder Euro, wenn Russen und Chinesen ein alternatives Zahlungssystem aufbauen, können sie dort andere Währungen fakturieren, egal ob ihre Pipeline durch die Mongolei geht oder nicht.

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