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  • nixuser

mehr als 1000 Beiträge seit 19.07.2008

Re: Millionenschäden?

Irwisch schrieb am 11. Februar 2012 06:13

> Ich verstehe das noch immer nicht wirklich: Da sind die reichsten und
> größten Konzerne der Welt, IBM, Microsoft, Apple usw., die sich mit
> ihren Produkten trotz Software-Piraterie dumm und dämlich verdienen,
> und dann glauben die im Ernst, durch Ausmerzung der
> Software-Piraterie würde ihr Profit noch einmal nennenswert steigen?

Welche Filme haben die denn in letzter Zeit gedreht?

> Es ist doch inzwischen erwiesen, daß gerade die Film-Kopierer weitaus
> häufiger ins Kino gehen als diejenigen, die Film-DVDs legal erwerben.

Nein, das ist nicht erwiesen, das ergab eine Umfrage. Und Umfragen
sagen genau das Ergebnis aus, was man erwartet.

> Es ist auch erwiesen, daß Raubkopien von Büchern eher den Absatz der
> Bücher vorantreiben als Schaden anrichten

Auch das ist nicht beweisen.

> Und letztlich ist auch bei
> Software keine müde Mark mehr zu verdienen, wenn man alle
> Raubkopierer faßt. Das sind ja allermeist Leute, die sich nicht jede
> benötigte oder gewünschte Anwendung leisten können. 

Dann greift man eben auf OpenSource-Projekte zurück.

> Hat Microsoft mit
> seiner Zwangs-Aktivierung seit Windows XP etwa nennenswert mehr
> Umsätze zu verzeichnen?

Ja, das ist erweisen. 

> Worum geht es dabei dann eigentlich?

Um Kriminalität.

> Wenn ich soviel mit meiner
> Software verdienen würde wie Bill Gates mit seiner, mir wären ein
> paar Raubkopierer mehr oder weniger völlig wurscht.

Diesen Status gewinnt man aber nicht von heute auf morgen.
Angenommen, du hättest so eine Software. Bevor du sie aber verkaufen
kannst, wird sie dir rechts und links wegkopiert. Sagst du dann immer
noch "Naja, das ist mir wurscht.", wenn deine Existenz daran hängt? 

> Firmen, die diese
> Software einsetzen und davon profitieren, erwerben in aller Regel
> ihre Anwendungen ganz legal, schon allein wegen der Möglichkeit, daß
> bei Betriebsprüfungen nicht lizensierte Software gefunden werden
> könnte.

Seltsamerweise zeigen Untersuchungen ein anderes Bild.

> Würde der Wegfall der MP3-Tauschbörsen den Musikverlagen- und
> -konzernen mehr Geld in die Kassen spülen? Ich glaube nicht.

Glauben ist nicht wissen.

> Bevor
> die Möglichkeit bestand, CDs mit dem Computer zu kopieren, wurden
> eben Schallplatten auf Kasette aufgenommen und mehr oder weniger
> illegal verbreitet. Wer jedoch etwas auf sich hielt und es sich
> leisten konnte, der kaufte sich die Platten selbst.

Eher weniger, da es die Kanäle nicht gab. Und was damals gemacht
wurde, wird heute auch geduldet, nämlich den unmittelbaren
Freundeskreis zu versorgen. Im Zeitalter der sozialen Netzwerke
glaubt aber jeder Pubertierende, dass er Millionen Freunde hat.

> Also worum geht's dabei eigentlich?

Um Kriminalität.

> Es kann nur um eines gehen:
> Machterhalt und Machtausdehunung.

Eher um die Sicherung der Einnahmen.

> Wer bereits viel hat, möchte noch
> mehr.

Wie im richtigen Leben. Wie ein Kopierer, der auch immer mehr haben
will.

> Wer bereits so viel hat, daß er gar nicht mehr weiß, was er
> sich davon noch kaufen soll, der möchte sich Macht kaufen, immer mehr
> und noch mehr Macht, weil es sonst nichts mehr gibt, was irgendwie
> noch eine nennenswerte Befriedigung auslösen könnte. Das steckt
> dahinter, sonst gar nichts.

Aha, und wen hast du da so im Sinn?

> Übrigens hält sich mein Mitgefühl mit dem selbsternannten Helden
> Kimble in sehr engen Grenzen, der Typ ist mir äußerst unsympathisch.

Ach was. Und ich nahm an, das wäre der Held, wo er doch dafür sorgt,
dass mehr Menschen ins Kino gehen.

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