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  • Alex Riemenschneider

mehr als 1000 Beiträge seit 02.06.2019

Veränderung der Friedensvorschläge

Seit dem Beginn der russischen Invasion in die Ukraine waren jetzt viele verschiedene Vorschläge auf Telepolis zu lesen, wie "der Krieg beendet und ein gerechter Frieden erreicht werden kann".

Dabei zeichnete sich eine interessante Veränderung im Laufe der Monate ab: Während zu Beginn der Invasion, als Russland immer mehr Gebiete der Ukraine unter seine Besatzung bekam die Vorschläge in ihrer Konsequenz eine möglichst schnelle vollständige Kapitulation der Ukraine bedeutet hätten, ist die Konsequenz inzwischen eine möglichst vollständige Akzeptanz der russischen Eroberungen und Annexionen.

Beispiel für einen Vorschlag auf Telepolis, der notgedrungen die Kapitulation der Ukraine zur Folge gehabt hätte:

Wäre es aber nicht möglich, die Waffenstillstandsverhandlungen dadurch zu beschleunigen, dass die derzeit belagerten und am meisten gefährdeten Städte Kiew, Mariupol und Charkiw, aber auch Odessa und andere Orte sich zu "unverteidigten Stätten" erklären?

https://www.telepolis.de/features/So-koennen-wir-die-Staedte-der-Ukraine-vor-dem-Krieg-bewahren-6544805.html?seite=all
vom März 2022.

Inzwischen ist auf Telepolis veröffentlichten "Friedenstauben" auch klar geworden, dass die Wahrscheinlichkeit, Kiew, Charkiw aber auch Odessa möglichst schnell unter russische Besatzung zu bekommen ... unrealistisch ... geworden ist und die Proponenten eines solchen "Friedens" - jetzt mehr als schon damals - in den begründeten Verdacht geraten, russische Expansionsträume zu propagieren.

Wohl auch deshalb beschränken sich die auf Telepolis publizierten und propagierten Friedenspläne inzwischen darauf, in der Konsequenz für Russland möglichst viel des aktuell besetzten Gebiets der Ukraine zu erhalten:

Die Souveränität, territoriale Integrität und staatliche Unabhängigkeit der Ukraine werden durch entsprechende Zusagen von Garantiemächten17 gewährleistet. Die Garantiezusagen gelten nicht für die Krim und Donezk, Luhansk, Saporischschja und Cherson innerhalb der ehemaligen Verwaltungsgrenzen,

https://www.telepolis.de/features/Ein-deutscher-Friedensvorschlag-fuer-die-Ukraine-9308415.html

Ich begrüße die tendenzielle Rückwärtsbewegung der auf Telepolis propagierten Friedensvorschläge in Richtung der russischen Grenze und nehme dies als ein starkes Indiz dafür, dass die Ukraine wohl - wenn auch mühselig - bei der Befreiung ihres Territoriums Fortschritte macht.

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