Nehmen die Menschen Unterbezahlung und Selbstausbeutung in Kauf, um
bloß nicht arbeitslos zu sein? Arbeitslosigkeit steht nicht nur für
materielle Unsicherheit, auch für einen Imageverlust und einen
Identitätsknick.
Franziska Drohsel: Wenn sich gut ausgebildete Personen dazu
entscheiden, selbständig Projekte zu machen, dann sollen sie das tun.
Das Problem ist doch, dass viele Leute sich heute dazu gezwungen
sehen, prekarisiert zu arbeiten, weil es immer weniger
Festanstellungen gibt. Das hat mit Selbstbestimmung nichts zu tun, da
ein materielles Überleben für viele anders nicht möglich wäre.
Wo ist da die Antwort darauf, dass Arbeitslosigkeit Stigmatisierung
bedeutet?
Die Frage war doch, ob Menschen sich lieber ausbeuten lassen als
arbeitslos zu sein, weil eben Arbeitslosigkeit mehr als nur wenig
Geld bedeutet. Woran eben auch das Dogma "Arbeit über alles" schuld
ist.
Die Antwort von Frau Drohsel aber lautet: Mehr Festanstellungen
helfen, wenn es mehr Festanstellungen gäbe, dann würden nicht so
viele Leute prekarisiert arbeiten.
Keinerlei Antwort dazu, wie man gegen die Stigmatisierung
Arbeitsloser (welch Begriff) angehen könnte, wieso Arbeitslosigkeit
überhaupt ein Stigma ist, wenn man bedenkt, wie viele schlichtweg
"überflüssig" sind, auch auf Grund der Technik usw.
Auch in dieser Antwort:
Franziska Drohsel: Politik für soziale Gerechtigkeit muss
Bildungspolitik beinhalten, darf sich aber nicht nur darauf
beschränken. Die Frage ist, ob man später einen Job durch Bildung
findet, mit dem man überleben kann und den man für sinnvoll erachtet.
Wenn es im Anschluss an eine Berufsausbildung oder einen Abschluss
kaum Möglichkeiten gibt, hilft auch die beste Bildung nicht viel
weiter.
klingt wieder das Dogma der Arbeit mit. Zwar hat Frau Drohsel
erkannt, dass man in jemanden, der nun einmal nicht Fremdsprachen
begabt ist, keine Fremdsprache reinprügeln kann, egal durch wie viele
Fortbildungen, aber es fehlt der Punkt: tja, manche braucht man eben
nicht mehr im "Arbeitsleben".
Franziska Drohsel: Dem herrschenden Leistungs- und Arbeitsethos
entgegenzutreten, finde ich richtig, weil es viele Menschen kaputt
macht. Das bedingungslose Grundeinkommen ist aber nicht das Modell,
das ich verfechte. Ich bin für eine menschenwürdige und
sanktionsfreie Grundsicherung und für eine kollektive
Arbeitszeitverkürzung, damit alle Menschen neben ihrem Leben auch
Zeit für andere Tätigkeiten haben.
Tja - nur würden in vielen Bereichen auch die Arbeitszeitverkürzungen
nichts bringen. Zum einen, weil dadurch, dass Spezialist X weniger
arbeitet, nicht automatisch spezialist Y benötigt wird, zum anderen
auch, weil Spezialist X vielleicht (Selbstbestimmung!) gar nichts
dagegen hat, sich erstmal den Bürzel aufzureißen um dann mal Ferien
zu machen z.B.
Und was ist eine "menschenwürdige und santionsfreie Grundsicherung"
anderes als ein BGE?
bloß nicht arbeitslos zu sein? Arbeitslosigkeit steht nicht nur für
materielle Unsicherheit, auch für einen Imageverlust und einen
Identitätsknick.
Franziska Drohsel: Wenn sich gut ausgebildete Personen dazu
entscheiden, selbständig Projekte zu machen, dann sollen sie das tun.
Das Problem ist doch, dass viele Leute sich heute dazu gezwungen
sehen, prekarisiert zu arbeiten, weil es immer weniger
Festanstellungen gibt. Das hat mit Selbstbestimmung nichts zu tun, da
ein materielles Überleben für viele anders nicht möglich wäre.
Wo ist da die Antwort darauf, dass Arbeitslosigkeit Stigmatisierung
bedeutet?
Die Frage war doch, ob Menschen sich lieber ausbeuten lassen als
arbeitslos zu sein, weil eben Arbeitslosigkeit mehr als nur wenig
Geld bedeutet. Woran eben auch das Dogma "Arbeit über alles" schuld
ist.
Die Antwort von Frau Drohsel aber lautet: Mehr Festanstellungen
helfen, wenn es mehr Festanstellungen gäbe, dann würden nicht so
viele Leute prekarisiert arbeiten.
Keinerlei Antwort dazu, wie man gegen die Stigmatisierung
Arbeitsloser (welch Begriff) angehen könnte, wieso Arbeitslosigkeit
überhaupt ein Stigma ist, wenn man bedenkt, wie viele schlichtweg
"überflüssig" sind, auch auf Grund der Technik usw.
Auch in dieser Antwort:
Franziska Drohsel: Politik für soziale Gerechtigkeit muss
Bildungspolitik beinhalten, darf sich aber nicht nur darauf
beschränken. Die Frage ist, ob man später einen Job durch Bildung
findet, mit dem man überleben kann und den man für sinnvoll erachtet.
Wenn es im Anschluss an eine Berufsausbildung oder einen Abschluss
kaum Möglichkeiten gibt, hilft auch die beste Bildung nicht viel
weiter.
klingt wieder das Dogma der Arbeit mit. Zwar hat Frau Drohsel
erkannt, dass man in jemanden, der nun einmal nicht Fremdsprachen
begabt ist, keine Fremdsprache reinprügeln kann, egal durch wie viele
Fortbildungen, aber es fehlt der Punkt: tja, manche braucht man eben
nicht mehr im "Arbeitsleben".
Franziska Drohsel: Dem herrschenden Leistungs- und Arbeitsethos
entgegenzutreten, finde ich richtig, weil es viele Menschen kaputt
macht. Das bedingungslose Grundeinkommen ist aber nicht das Modell,
das ich verfechte. Ich bin für eine menschenwürdige und
sanktionsfreie Grundsicherung und für eine kollektive
Arbeitszeitverkürzung, damit alle Menschen neben ihrem Leben auch
Zeit für andere Tätigkeiten haben.
Tja - nur würden in vielen Bereichen auch die Arbeitszeitverkürzungen
nichts bringen. Zum einen, weil dadurch, dass Spezialist X weniger
arbeitet, nicht automatisch spezialist Y benötigt wird, zum anderen
auch, weil Spezialist X vielleicht (Selbstbestimmung!) gar nichts
dagegen hat, sich erstmal den Bürzel aufzureißen um dann mal Ferien
zu machen z.B.
Und was ist eine "menschenwürdige und santionsfreie Grundsicherung"
anderes als ein BGE?