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  • marasek

mehr als 1000 Beiträge seit 16.11.2001

Die Geldschwemme wird in der Krise zum Problem

Die Geldschwemme war so lange kein Problem, solange es auf der anderen Seite genug Waren gab. Das Geld wurde dann zum Teil investiert und hat da Blasen erzeugt, wo es den Normalbürger fast nicht betroffen hat (größte Ausnahme Bausektor). Die Aktienkurse sind natürlich gestiegen, ebenso andere Sachwerte wie Kunst, aber WTF.

Jetzt haben wir aber konkrete Mangelsituationen in vielen Bereichen, und da fangen die industriellen Marktteilnehmer an, sich gegenseitig das Angebot wegzukaufen. Es ergibt aber nur Sinn, jetzt z. B. eine Jahresproduktion XY wegzukaufen, wenn ich hoffen kann, meine damit hergestellten Produkte mit Marge verkloppen zu können, also muss ich die Verbraucherpreise erhöhen. Da das dann aber sukzessive alle machen, und der Anbieter auch irgendwo Verbraucher ist, dreht sich natürlich die Inflationsspirale.

Weiter befeuert wird das natürlich durch die Zinspolitik, weil ich mir jetzt billig Geld leihen, die Jahresproduktion von X aufkaufen, und dann Zins, Aufschlag, Marge an den Endverbraucher weitergebe.

Das wird man nicht so einfach stoppen können, denn die Kohle ist seit über 10 Jahren in den Markt geschwemmt worden, die Lieferketten sind dank der Pandemie gestört und werden jetzt durch das - individuell rationale, volkswirtschaftlich schädliche - Verhalten der Marktteilnehmer weiter geschädigt.

Ich steh ja fassungslos daneben und kann nicht begreifen, wie studierte und wohldotierte Leute solche Zusammenhänge nicht sehen können. Oder das fast niemand gesehen hat, und im Grunde bis heute auch nicht sieht, welch massive Gefahr von Pandemien ausgeht.

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