bleak schrieb am 22. Juli 2005 18:46
> >> vorneweg: Sachma, is' Dein Browser kaputt oder wieso werden die
> >> Zitate nicht richtig eingerückt?
>
> Vielleicht klappts ja jetzt.
Jo!
:-)
> >> Wenn die gesagt hätten: "Christus ist
> >> leiblich auferstanden, aber für Deine Auferstehung gelten andere
> >> Regeln und 'fleischlich' ist dabei garantiert nicht wörtlich zu
> >> verstehen!" hätten sie sich um ein entscheidendes
> >> "Alleinstellungsmerkmal" gebracht ...
>
> Wäre das schlimm gewesen? Wen interessiert es denn so sehr, ob er
> körperlich oder nur geistig aufersteht?
na, mich z.B. nicht - aber für die frühen Christen scheint es ja
immerhin so wichtig gewesen zu sein, daß es nicht als unbedeutendes
Detail der Geschichte unter den Tisch fallen gelassen wurde.
Die Motivation dahinter mag man ja noch so fragwürdig finden ...
> >> so ist zumindest für die Anwesenden Jesu Aussage am Kreuz zu
> >> interpretieren (wie sonst?), daß jeder unter ihnen noch vor seinem
> >> Lebensende mit ihm im Himmel wieder vereint sein werde ...
>
> ???
> Dazu hätte ich aber schon gern die entsprechende Bibelstelle. ;-)
na, mal schauen:
hm, tatsächlich nicht gleich gefunden.
War wohl doch nicht bei der Kreuzigung, sondern bei einer der
Predigten vor dem Volk? Zumindest, daß er denen versprach, sie würden
das Himmelreich noch vor ihrem Tod sehen??
Hm, bin eben nicht bibelfest als strenggläubiger Atheist :-))
> >> Nun, angeblich geht es doch auf die Apostel zurück und auf das
> >> Pfingstereignis.
>
> Das Problem ist hier das Wörtchen "angeblich".
> In der Kirchengeschichte wurden schon viele Dinge behauptet, die
> nicht
> ganz der Wahrheit entsprachen.
na, das gilt ja eher für fast alle Dinge, die da behauptet werden :-)
Aber die Pfingstlegende scheint doch schon ein recht alter
Bestandteil zu sein - und es spräche ja auch einiges dafür, daß sich
die Frühchristen in der jüdischen Umgebung absetzen mußten.
> >> Wenn von der
> >> Auferstehung "der Toten" und "des Fleisches" die Rede ist, muß man
> >> noch heute, glaube ich, erhebliche und "unlogische" geistige
> >> Klimmzüge machen, um das wörtliche Verständnis durch ein diametral
> >> entgegengesetztes zu ersetzen.
>
> Bei der Auferstehung des "Fleisches" schon (und das kam ja erst
> nachträglich dazu). Aber "Tote" müssen nicht unbedingt fleischliche
> Körper sein.
naja, aber naheliegend und allgemeinverständlich wäre eine solche
Interpretation wohl kaum, oder?
> >> Da aber im ersteren Fall die Knochen weitgehend erhalten bleiben,
> >> hätte man zumindest ein "Substrat" als "Kernbestandteil" des
> >> auferstehenden Körpers
>
> Könnte sein, aber ich glaube nicht, daß Gott sowas brauchen würde,
> um jemanden wiederherzustellen.
Na, was braucht Gott schon ...?
Aber die Gläubigen brauchen doch schon eher was "handfestes", oder?
> >> Auch die Tatsache, daß die Leute nach Möglichkeit so beerdigt
> wurden,
> >> daß sie beim zukünftigen Aufrichten im Grab zuerst den im Osten
> >> erscheinenden Erlöser zu sehen bekämen, spricht doch dafür, daß
> man
> >> fest mit der Auferstehung eben dieses beerdigten Körpers und nicht
> >> irgend eines "Astralleibs" rechnete, oder?
>
> Zumindest spricht das dafür, daß sie an eine lokale Gebundenheit des
> geistlichen Körpers an den irdischen Körper glaubten.
> Jedoch könnten sie sich dabei auch einfach geirrt haben.
Geirrt haben sie sich - aus wissenschaftlicher Sicht - bestimmt, aber
_geglaubt_ haben sie das m.E. bestimmt :-)
> >> Statt
> >> dessen hat man sich aber an die (jüdische) Tradition gehalten -
> kein
> >> Wunder, bei einer eigentlich inner-jüdischen
> >> Erneuerungsbewegung/Sekte
>
> Stimmt. War bestimmt auch eine gute Methode, um sich vom röm.
> Heidentum
> abzugrenzen.
>
> >> - und diese durch die "Aufschiebung" bis
> >> zum Jüngsten Gericht gleich noch mit einem
> >> Belohnungs/Bestrafungssystem gekoppelt.
> >> Cleverer Marketingschachzug, würde man heute wohl sagen.
>
> So neu ist der aber gar nicht, den gab es auch schon im Judentum
> und diversen anderen Religionen.
schon, aber bei den "üblichen" Religionen im Mittelmeerraum war das
Konzept m.W. wohl neu? Hm, weiß jetzt gar nicht genau, wie das im
Judentum aussieht, aber Griechen, Römer, Ägypter usw. kannten m.W.
nur eine Unterwelt, aber kein "Bestrafungssystem". Und in indischen
Religionen (Veda, Buddhismus, Jainismus) besteht die Bestrafung ja im
schlechteren Leben in der nächsten Reinkarnation.
> >> Kuli, der sich immer wieder darüber mokieren könnte, was Christen
> >> alles an ihrem Glauben für "original" halten, wo das doch
> sicherlich
> >> (vielleicht neben dem Mithras-Kult) mit Abstand die am meisten
> >> "zusammengeklaute" Religion des Altertums ist...
>
> Das ist deine Meinung. ;-)
na klar.
> >> vorneweg: Sachma, is' Dein Browser kaputt oder wieso werden die
> >> Zitate nicht richtig eingerückt?
>
> Vielleicht klappts ja jetzt.
Jo!
:-)
> >> Wenn die gesagt hätten: "Christus ist
> >> leiblich auferstanden, aber für Deine Auferstehung gelten andere
> >> Regeln und 'fleischlich' ist dabei garantiert nicht wörtlich zu
> >> verstehen!" hätten sie sich um ein entscheidendes
> >> "Alleinstellungsmerkmal" gebracht ...
>
> Wäre das schlimm gewesen? Wen interessiert es denn so sehr, ob er
> körperlich oder nur geistig aufersteht?
na, mich z.B. nicht - aber für die frühen Christen scheint es ja
immerhin so wichtig gewesen zu sein, daß es nicht als unbedeutendes
Detail der Geschichte unter den Tisch fallen gelassen wurde.
Die Motivation dahinter mag man ja noch so fragwürdig finden ...
> >> so ist zumindest für die Anwesenden Jesu Aussage am Kreuz zu
> >> interpretieren (wie sonst?), daß jeder unter ihnen noch vor seinem
> >> Lebensende mit ihm im Himmel wieder vereint sein werde ...
>
> ???
> Dazu hätte ich aber schon gern die entsprechende Bibelstelle. ;-)
na, mal schauen:
hm, tatsächlich nicht gleich gefunden.
War wohl doch nicht bei der Kreuzigung, sondern bei einer der
Predigten vor dem Volk? Zumindest, daß er denen versprach, sie würden
das Himmelreich noch vor ihrem Tod sehen??
Hm, bin eben nicht bibelfest als strenggläubiger Atheist :-))
> >> Nun, angeblich geht es doch auf die Apostel zurück und auf das
> >> Pfingstereignis.
>
> Das Problem ist hier das Wörtchen "angeblich".
> In der Kirchengeschichte wurden schon viele Dinge behauptet, die
> nicht
> ganz der Wahrheit entsprachen.
na, das gilt ja eher für fast alle Dinge, die da behauptet werden :-)
Aber die Pfingstlegende scheint doch schon ein recht alter
Bestandteil zu sein - und es spräche ja auch einiges dafür, daß sich
die Frühchristen in der jüdischen Umgebung absetzen mußten.
> >> Wenn von der
> >> Auferstehung "der Toten" und "des Fleisches" die Rede ist, muß man
> >> noch heute, glaube ich, erhebliche und "unlogische" geistige
> >> Klimmzüge machen, um das wörtliche Verständnis durch ein diametral
> >> entgegengesetztes zu ersetzen.
>
> Bei der Auferstehung des "Fleisches" schon (und das kam ja erst
> nachträglich dazu). Aber "Tote" müssen nicht unbedingt fleischliche
> Körper sein.
naja, aber naheliegend und allgemeinverständlich wäre eine solche
Interpretation wohl kaum, oder?
> >> Da aber im ersteren Fall die Knochen weitgehend erhalten bleiben,
> >> hätte man zumindest ein "Substrat" als "Kernbestandteil" des
> >> auferstehenden Körpers
>
> Könnte sein, aber ich glaube nicht, daß Gott sowas brauchen würde,
> um jemanden wiederherzustellen.
Na, was braucht Gott schon ...?
Aber die Gläubigen brauchen doch schon eher was "handfestes", oder?
> >> Auch die Tatsache, daß die Leute nach Möglichkeit so beerdigt
> wurden,
> >> daß sie beim zukünftigen Aufrichten im Grab zuerst den im Osten
> >> erscheinenden Erlöser zu sehen bekämen, spricht doch dafür, daß
> man
> >> fest mit der Auferstehung eben dieses beerdigten Körpers und nicht
> >> irgend eines "Astralleibs" rechnete, oder?
>
> Zumindest spricht das dafür, daß sie an eine lokale Gebundenheit des
> geistlichen Körpers an den irdischen Körper glaubten.
> Jedoch könnten sie sich dabei auch einfach geirrt haben.
Geirrt haben sie sich - aus wissenschaftlicher Sicht - bestimmt, aber
_geglaubt_ haben sie das m.E. bestimmt :-)
> >> Statt
> >> dessen hat man sich aber an die (jüdische) Tradition gehalten -
> kein
> >> Wunder, bei einer eigentlich inner-jüdischen
> >> Erneuerungsbewegung/Sekte
>
> Stimmt. War bestimmt auch eine gute Methode, um sich vom röm.
> Heidentum
> abzugrenzen.
>
> >> - und diese durch die "Aufschiebung" bis
> >> zum Jüngsten Gericht gleich noch mit einem
> >> Belohnungs/Bestrafungssystem gekoppelt.
> >> Cleverer Marketingschachzug, würde man heute wohl sagen.
>
> So neu ist der aber gar nicht, den gab es auch schon im Judentum
> und diversen anderen Religionen.
schon, aber bei den "üblichen" Religionen im Mittelmeerraum war das
Konzept m.W. wohl neu? Hm, weiß jetzt gar nicht genau, wie das im
Judentum aussieht, aber Griechen, Römer, Ägypter usw. kannten m.W.
nur eine Unterwelt, aber kein "Bestrafungssystem". Und in indischen
Religionen (Veda, Buddhismus, Jainismus) besteht die Bestrafung ja im
schlechteren Leben in der nächsten Reinkarnation.
> >> Kuli, der sich immer wieder darüber mokieren könnte, was Christen
> >> alles an ihrem Glauben für "original" halten, wo das doch
> sicherlich
> >> (vielleicht neben dem Mithras-Kult) mit Abstand die am meisten
> >> "zusammengeklaute" Religion des Altertums ist...
>
> Das ist deine Meinung. ;-)
na klar.