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  • DrFunfrock

mehr als 1000 Beiträge seit 10.01.2000

Oh, ein Wunder!

Nein, es ist noch nicht bekannt, dass die ersten Christen sich als
Juden auffassten und wie selbstverständlich zur Synagoge gingen.
Nein, die Autorin des Artikels schreibt nicht von einer Bestätigung
bekannten Wissens, sondern von "neuen Erkenntnissen"

Es gab ausserhalb Israels sehr starke jüdische Gemeinden und wenn
nicht das Christentum aufgetaucht wäre, wäre es wohl zu einem
weiteren starken Einfluss des Judentums gekommen, denn viele damalige
jüdische Gemeinden wuchsen stark, was auch dem damals relativ
modernen Gottesbild geschuldet war. Die endgültige Trennung erfolgte
erst mit der Zerstörung Jerusalems.

Allein die Hinweise im Neuen Testament sind ja nun wirklich
vielfältig, ist dort sogar der theologische Streit wiedergegeben, ob
ein Christ sich wie ein Jude an das mosaische Gesetz halten muss und
ob Nichtjuden überhaupt Mitglieder der Gemeinde werden können, denn
in den Schriften des Alten Testamentes sind nur die Israeliten das
auserwählte Volk. Man kannte also in den ersten Jahren keinen
Unterschied zwischen Juden- und Christentum in unserem heutigem
Sinne.

Das Christentum wie wir es kennen, hätte es wohl ohne das Römische
Reich nicht gegeben. Denn die Verfolgungen waren begrenzt, aber die
Inrastruktur im römischen Reich ermöglichte die Kommunikation über
den gesamten Mittelmehrraum. Es war im Sommer ohne Probleme möglich
von Rom nach Kleinasien innerhalb von wenigen Wochen zu reisen. Was
passierte wenn man im Herbst reiste, kann man im NT nachlesen (Paulus
wurde auf seiner Fahrt nach Rom schiffbrüchig). Die vielen Briefe des
Paulus an die Gemeinden in Kleinasien sind ein Zeugnis für diese gut
funktionierende Kommunikation, als Vorraussetzung für die Ausbreitung
des Christentums.

Doc Funfrock
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