Inwiefern kommt es zu Entfremdungstendenzen zwischen Journalismus und Publikum hierzulande und heutzutage?
Sehr einfach zu beantworten. Der Journalismus macht zwei Kardinalfehler:
a) Er ist wahrheits- und realitätsfern
Wahrheitsfern: In der sog. Pandemie werden und wurden hochwesentliche Beiträge zensiert, es wurde fast nur noch "regimekonformes" veröffentlicht. Das gilt bis zu gewissem Grad auch für heise.
realitätsfern: Wenn beispielsweise die E-Mobilität als "grüne Technologie" gepriesen wird, oder in der aktuellen Ukraine-Krise behauptet wird, die Russen hätten ja so gar keinen Anlass, zu tun was sie tun, dann ist das realitätsfern und geschichtsvergessen.
b) Er isr regierungsnah
Auch das mag bei heise nur bedingt gelten, ist aber auch sichtbar. Sich mit beispielsweise dem Handeln der EU kritisch auseinanderzusetzen, kommt praktisch nicht vor. Harte Kritik am Regierungshandeln, und sei es noch so himmelschreiend, gibt es nicht.
Solange beide Faktoren so bleiben, werden sich die Menschen zunehmend abwenden, denn die Wahrheit wird nicht nur gelesen und gesehen, sie wird auch gefühlt. Und letzteres passiert als erstes, man nennt es auch kognitive Dissonanz. Es braucht dann nur noch Schlüsselerkenntnissse, bis das Restvertrauen komplett zerstört ist und fast nicht mehr rehabilitiert werden kann.
Für heise gilt: In den Foren steht die Wahrheit. Es gibt unzählige Artikel, wo brillante Forenschreiber minutiös auflösen, was die veröffentlichten Artikel weglassen, framen, fälschen, schönen oder verzerren. Das soll nicht heißen, daß Presse davon je frei sein könnte. Aber das Maß, das wir heute sehen, hat mit Journalismus nur noch wenig zu tun. Und der Journalismus ist die letzte Verteidigungslinie der Freiheit. Sie ist fast überrannt.