... und das schon seit 2001 (seit dem "War on Terror"). Trump ist im Grunde nur der Augenöffner, wie verkommen unser Wertewesten wirklich ist, dass unser Wort nichts mehr zählt und dass wir im Zweifel lieber Flugzeuge, Drohnen und Panzer schicken, statt auf einen Dialog zu setzen.
Wir beschneiden persönliche Freiheiten, führen Überwachungsstaaten ein und geben Polizei und Geheimdiensten Instrumente in die Hand, die in totalitären Staaten zwingend erforderlich sind, um die Bevölkerung auf Kurs zu halten. Seit knapp 2 Dekaden also fahren wir das, was wir gemeinhin als "Westen" bezeichnen, mit solcher Konsequenz gegen die Wand, dass bald nichts mehr übrig sein wird davon.
Theoretisch könnten wir den eingeschlagenen Kurs verlassen und etwas völlig neues probieren, aber dazu fehlt schlichtweg das Interesse. Normalerweise hätte man sich ja aus der transatlantischen "Partnerschaft" lösen und souverän dastehen können, gerade jetzt, wo Trump wirklich alles dafür tut, die USA zu isolieren. Aber unsere westlichen Führer haben dafür nicht die Eier, auch nur irgendeinen eigenen kreativen Gedanken zu fassen und sich zu emanzipieren. Lediglich bei der Iran-Frage scheint sowas ähnliches wie Widerspruch aufzutun, doch ich wäre nicht überrascht, wenn unsere Entscheidungsträger nicht doch noch umfallen würden und der Trump'schen Agenda folgen.
Wir haben die historisch einmalige Gelegenheit, Europa wieder in den Kreis derer zu befördern, welche die Geschicke der Welt mitbestimmen, statt nur noch Spielball Interessen Dritter zu sein. Aber dazu braucht's halt sowohl Eier wie Verbündete. In einer utopischen Zukunft könnten Europa und Asien so eng zusammenrücken, dass sie mit fast 5 Milliarden Erdenbürger tatsächlich die Erde und eine friedlichere Zukunft repräsentieren können - ein Szenario, welches durchaus drin wäre, wären die politischen Interessen nicht konträr eingestellt.
Das "Wir" soll hierbei allgemein für uns als Westen stehen.