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  • Mathematiker

mehr als 1000 Beiträge seit 22.02.2014

Die Realität auf dem Boot sieht dann doch etwas anders aus

Eine ebenso wichtige Erkenntnis ist aber auch, dass es auf diesem Boot unterschiedliche Kabinen gibt, genau wie auch die Titanic in eine Drei-Klassen-Gesellschaft eingeteilt war.

Bei unseren Boot gibt es die 1.Klasse der Privaties und Rentner, die sich in diesen Tagen vor allen Dingen einen Kopf darum machen, ob das Vermögen oder die Rentenansprüche auch nach der Coronakrise noch zum Statuserhalt ausreichen.

In der 2.ten Klasse sitzt die komplette arbeitende Bevölkerung, die in der Lage ist mit ihrer Arbeitsleistung sich selbst zu tragen. Die Besatzung des Schiffs besteht auch größtenteils aus dieser Schicht. Diese Schicht finanziert auch den ganzen Dampfer.
Die Corona-Krise beutelt die 2.te Klasse auch unterschiedlich hart. Manche rutschen da einfach durch, andere werden hart gebeutelt. So Manche werden ihre hart erarbeitete Kabine mit Balkon (=Haus mit Garten) verlieren, weil die Raten nicht mehr gestemmt werden können. Andere trifft es weniger hart, weil sie für ihre Kabine nur Miete zahlen. Wird Essen, Kleidung oder Getränke teurer, dann schlägt das natürlich voll durch.

Die dritte Klasse ist unsere AI-Klasse. (All inclusive) Die Leutchen dieser Klasse lassen sich hauptsächlich von der 2.ten Klasse finanzieren und tragen selbst nur wenig oder nichts für Betrieb des Schiffes bei. Werden die Kabinen teurer, so zahlt dafür die zweite Klasse. Genauso, wenn deren Kosten für Verpflegung und weiterem Lebensunterhalt steigen.

Selbstverständlich lässt sich die Zeit des Lockdowns leichter erleben, wenn man in einem großen Haus mit Garten, Terrasse und ohne Kinder lebt; das Homeoffice im eigenen Büro kein Problem darstellt, sondern nur den nervigen Weg zur Arbeit erspart; keine finanziellen Sorgen plagen, sondern man sich jeden Tag mit einer "Kleinigkeit" belohnen kann, die von unterbezahlten Menschen an die Haustür gebracht werden, die gezwungen sind mit einem erhöhten Risiko weiter zu arbeiten.

In der Regel haben sich diese Leute ihren Wohlstand aber auch erarbeitet und zahlen natürlich auch entsprechend für dessen Unterhalt. Zudem haben Viele ihren eigenen Konsum einschränken müssen, um solch ein Haus zu finanzieren, während Andere das Geld lieber auf den Kopf gehauen haben. Schicke Stadtwohnung, dicke Karre und regelmäßig die Puppen tanzen lassen. Ui, jetzt ist auf einmal die Stadtwohnung eng und unbequem. Das geht ja alles gernicht!

Den Lockdown hingegen in einer Sozialwohnung, mit drei Kindern (von einem dreijährigen Energiebündel bis zu hochpubertierenden Jugendlichen) überleben zu müssen, kann Menschen grundsätzlich sehr schnell an ihre Grenzen bringen.

Die Leutchen leben sowieso schon auf Kosten der Anderen.

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