Die Teilnahme an der Wahl legitimiert das System! Was ihr wählt, ist völlig Banane.
Die "Nicht-Teilnahme" noch viel mehr. ;) Denn was man "nicht wählt" ist noch viel mehr "bananer".
Unser Wahl-System ist so eingerichtet, dass die "Nicht-Wähler" einfach "stillschweigend unter den großen Parteien aufgeteilt" werden. Nicht-Wählen wird nicht als "Ausdruck des Protests gegen alle", sondern aus "Ausdruck der Zustimmung zu Allem" eingeordnet. Ein Nicht-Wähler wählt also hierzulande nicht "nicht"; er wählt ANTEILIG CDU, GRÜNE, SPD, CSU, FDP, AfD und LINKE (also ALLE Parteien; und zwar anteilig zu ihren sonstigen Wahlergebnissen). Und das so lange, wie es auch nur eine einzige gültige Stimme gibt.
WENN du dich schon "entziehen" und das System "delegitimieren", wenigstens aber "vor dir hertreiben", willst, dann bleiben dir nur die Waffen, die man dir lässt: Wähle! Aber wähle bewusst!
Nur ein Beispiel: Wenn du - und 50 oder gar 60 Prozent (alles schon vorgekommen) - der Wahlberechtigten nicht wählen gehen, juckt das niemanden. Ihr taucht einzig als "Nicht-Zahl" in der Statistik der "Wählerstimmen" auf. Nirgendwo sonst. Ihr werdet nicht einmal in den Nachrichten zur Wahl erwähnt.
Würden sich jedoch, sagen wir, 15% der Wähler bereit erklären - und sei es auch nur ein einziges Mal - die MLPD oder auch die APPD, um nur zwei kleine und politisch bedeutungslose Parteien zu nennen, deutlich über die "5%-Hürde" zu hieven, wäre der Aufruhr unter den "Etablierten" sogar in den Medien wahrzunehmen. Nachhaltig. Über Jahre. Und es gäbe plötzlich exakt 1.001 Ideen, wie man "etwas ändern, gar verbessern" könnte...
Das Risiko für den Wähler ist dabei gleich NULL: Weder könnte die so (temporär) beförderte Partei irgendwelchen nachhaltigen Schaden anrichten (vgl. AfD im Bundestag), noch würde das bedeuten, dass man sich mit der Politik dieser Partei nun dauerhaft abfinden müsste: Beim nächsten Mal, also schon 4 Jahre später, könnte man jede beliebige andere Partei "temporär befördern". ... und das so lange, bis sich die Etablierten getrieben genug sehen.
Je mehr Nicht-Wähler es jedoch gibt, desto einfacher ist es für die etablierten Parteien, ihre Macht zu stabilisieren. Auch deshalb wird zunehmend einschläfernder Wahlkampf geführt: Denn Nicht-Wähler sind für den Machterhalt besser als Falsch-Wähler.