Vorweg: ich habe einen Altbau ohne Heizung damals gekauft und meine Heizung selbst gebaut inkl Panasonic Monoblock. War für mich als Elektriker in der Anschaffung billiger.
Trotz vorhandener 6kwp, benötigen wir 6600kwh im Jahr. 3/4 davon von November bis Februar. Die JAZ ist ne 4,05. Im Winter eher ne knappe 3.
Eine Wärmepumpe benötigt vor Einbau eine gute Planung und Auslegung. Mindestdurchfluss, Vorlauftemperaturen, Warmwasserbedarf, Maximalleistung, Mindestwassermenge im Rohrnetz sind so die wichtigsten Dinge.
Im Gegensatz zum Öl- und Gaskessel verzeiht die Wärmepumpe da keine fehler und es wird dann richtig teuer im Betrieb.
Damit kommt man zum zweiten Punkt, die Strompreise. Wir zahlen hier im Norden zurzeit noch 35cent/kWh. Nächstes Jahr wird wieder gewechselt dann werden es wohl eher 30cent/kWh sein, viel weniger wird es allerdings nicht werden, da die Fixkosten zu hoch sind.
Strom ist zu teuer. Würde der durchschnittliche Preis bei 15-20cent/kWh liegen, sähe die Rechnung schon anders aus.
Der Einbruch der Arbeitszahl ist im Winter zu groß. Ja es gibt Wärmepumpen die auch bei 0 Grad noch ne AZ von 4 schaffen, die sind dann aber auch richtig teuer. 15000 nur das Gerät plus Zubehör und Wartungsvertrag. Z.b. die Lambda.
Probleme im Bestand, Mindestdurchfluss:
In vielen Altbauten welche Anfang der 90er ihre Zentralheizung komplett neu bekommen haben oder auch ein Stockwerk nachgerüstet wurde, hat man mit 50Grad VL gerechnet und dementsprechende Rohrquerschnitte verbaut, sprich 12,15 oder 18mm Rohre. Da bekommt man dann Probleme, da spätestens beim Abtauen Probleme. Es kommt zum Rauschen in den Leitungen und die Leistung kann nicht übertragen werden. Hier kommt man nicht drum herum im Zweifelsfall ganze Teile der Rohre gegen größere zu tauschen, mit all dem verbunden Nebenarbeiten und daraus resultierenden hohen Kosten.
Auch bei den Heizkörpern hat man oft gespart. Heizungsnische zugemauert und Typ11 Heizkörper davor. Wenn man Glück hat bekommt man noch ein 22er da ran. Reichen aber oftmals trotzdem nicht aus. Die Folge sind hohe VL Temperaturen und dies Kostet wieder richtig Geld.
Auch die Nachrüstung von Flächenheizung ist oftmals nicht ohne größere Bauarbeiten möglich.
Welche dementsprechend ins Geld gehen.
Gesellschaftlich haben wir uns die letzten 20Jahre ins Abseits manövriert. Sei es die Kosten für das Sozialexperiment "Masseneinwanderung" seit 2015, die Untätigkeit im Bereich Infrastruktur, die ideologisch Verbohrte und kurzsichtige Energiepolitik oder die kurzsichtige und auf Gefühlen basierende Außenpolitik. Statt Verantwortungsethik, hat man der Moral den Vorzug gegeben. Auch die Gesundheitsneurosen einiger weniger, haben der Volkswirtschaft ordentlich Geld gekostet.
Folge ist, dass immer weniger vom Netto übrig bleibt und die Aussichten auf Arbeitsplatzverlust stehen. Die Menschen werden eine große Investition sich daher zweimal überlegen und diese in Zweifel halt nicht tätigen.
Auch die Demografie kommt zum tragen, ab 60 wird es irgendwann schwierig mit Krediten, auch die Rente ist, aus oben genannten Gründen nicht unbedingt üppig und das Gesparte wird gut eingeteilt. Ab 70 wird dann eher nochmal ne Gasheizung gekauft, meistens wohl auch die letzte.
Hinzu kommt dass die Wärmepumpe sich nicht von alleine Umbaut. Einerseits fehlen vielen Betrieben die Expertise. Wie schon angerissen, will eine Wärmepumpe eine gute Planung haben, die kostet Geld und Zeit.
Hinzu kommt dass man sich im Zweifelsfall einen Kunden ans Bein bindet der dann unzufrieden ist und immer wieder bei einem auf der Matte steht.
Aber auch die fehlende Ausbildungs und Weiterbildung im Bereich Kältetechnik, welche sich die Handwerker lieber gespart haben kommt dazu. Wer 20Jahre Ölheizungen baut, hat vielfach
auch keine Lust dazu.
Die Medien und Politik hat hier ebenfalls verbockt, jahrelang galt: nur wer studiert kann was werden. Handwerk ist in der Gesellschaft nicht angesehen, gepaart mit schlechten Löhnen und der Aussicht ab 70 in Altersarmut zu landen, brechen die Gender-Studies an den Unis aus allen Nähten.
Der Staat hat natürlich auch sein Anteil, z.b. durch die Idiotische Förderungen. Klar bekommt man 50% wieder, aber die Gesamtsumme muss trotzdem vorgestreckt werden und wer 30tsd mal eben auf der hohen Kante hat der werfe den ersten Stein.
Sonst noch was vergessen?
Ich werde übrigens nächstes Jahr einen Kombikessel Scheitholz/Pellets einbauen. Der läuft dann von November bis Februar und lässt das Heizen wieder bezahlbarer werden.