Hallo,
nach Deinem ersten Posting dachte, es hat eh keinen Zweck. Nun
schreibe ich doch. Ein kleines Bienchen von mir für den Mut zum
Versachlichen.
Ich lebe in Berlin Neukölln. Sehr schön ist das hier. Wenn die
Mandelbäume blühen, wenn die Sonne überm Landwehrkanal auf- oder
untergeht. Das Gewusel am Markttag oder auch wenn ich unterwegs bin,
aber Ware bekomme und mir meine Nachbarn helfen. Wer von ihnen halt
gerade da ist, deutscher Lebensmittelhändler, kurdischer Glaser oder
türkischer Trödler. Und es stellen sich Fragen schärfer. Z.B. frage
ich mich nicht, warum in die Rütli-Schule 83% Kinder mit
"Migrantenhintergrund" gehen, sondern warum es nur 17% deutsche
Kinder gibt. Wiederum warum gibt es aber so gut wie keine Lehrer mit
"Migrantenhintergrund" für die Kinder mit "Migrantenhintergrund".
"Migrantenhintergrund" - ein tolles Wort, nicht wahr ;-(
Ein türkischstämmiger Lehrer wurde vor kurzem im Radio interviewt.
Ja, sie haben ihn gefunden. Wenn ich richtig verstanden habe, hat er
im letzten halben Jahr mehr als 180 behördliche Anträge ausgefüllt.
Für die Eltern seiner Schüler, zumeist ALG-2 etc. Das sorgt für
Autorität. Bei den Eltern und damit auch bei den Kindern. Ob mir das
gefällt oder nicht. Isso -Zusatand mit 4 Buchstaben. Wiederum kenne
ich 2 ehemalige Lehrer, türkischer bzw. kurdischer Herkunft, die
jetzt als Fuhrunternehmer und als Kioskinhaber gute Steuern und
Rentenbeiträge zahlen. Bis sie deutsch konnten - und sie können sehr
gut deutsch - haben sie die Existenz ihrer Familie sichern müssen.
Ohne Rückfahrschein. Lehrer werden sie nicht mehr. Mich würde sehr
interessieren, wieviele ehemalige Lehrer aus östlichen Ländern nach
Deutschland gekommen und eingebürgert wurden, weil Opapa bei der SS
oder in einem anderen deutschen Dokument als Deutscher zählte, aber
dass ist eine andere Baustelle, also mich würde interessieren,
wieviele ehemalige Lehrer, aus östlichen Ländern, in Deutschland
eingebürgert, derzeit Dinge tun, die mit Lehrersein nichts zu tun
haben.
Worauf will ich hinaus?
Wir müssen richtig Kohle in die Hand nehmen. Wir müssen für unsere
Werte werben, wir dürfen nicht glauben, dass eine Prüfung, eine
Dienstanweisung mal eben Probleme löst. Unsere Nachbarn, die nicht
deutsche Staatsbürger sind, müssen es werden wollen. Nicht aus Zwang.
Zwang schafft keine Verteidiger von Demokratie und Rechtsstaat, von
Gleichberechtigung und Chancengleichheit.. Aber genau die braucht es.
Dafür müssen wir werben. Deutsch sprechen als Gewinn und nicht als
Zwang, zweisprachig aufwachsen als Chance nicht als Behinderung.
Wir müssen richtig Kohle in die Hand nehmen, um unsere Kinder, und
zwar alle unsere Kinder klug und gewandt, lebenshungrig und
leistungsbereit zu machen. Oder besser gesagt, wir müssen dafür
sorgen, dass Misserfolg und Ausweglosigkeit oder fehlende
Deutschkenntnisse nicht mehr Fähigkeiten und Begabungen im Keim
ersticken.
Wir müssen uns und unsere Gesellschaft ändern. Moral oder nicht
Moral- die Frage, ob es sich rechnet oder nicht - rechnet sich nicht,
zumindest langfristig nicht.
Wenn wir uns nicht ändern, ... - also ich probe schon mal ein paar
Gute-Nacht-Lieder. Aber vorher sing ich dieses Lied:
Unsere werbefinanzierte Meinungsbildung - kauf mich, dann bist du
glücklich, mein Schnäpperchen - halte ich für unmoralisch und auch
nicht für leistungsfördernd. Nicht nur, weil die Mehrheit es sich
ausrechnen kann, in dieser Art Lebenslotterie zu verlieren: auf jeden
Gewinner kommen schließlich Tausende Verlierer. Oder ich acker man
für 12 Millionen, die andern werden schon verlieren und wenn's ihr
Job ist. Ich finde es auch nicht besonders erstrebenswert oder
begeisternd, die Schwächsten der Gesellschaft, Kinder, übers Ohr zu
hauen, indem man ihnen Klingeltöne zur Miete unterjubelt. Oder ist
jemand der Meinung, dass ein Klingelton 10 oder 20 € wert sein kann.
Wohl nicht. Aber eine Mehrheit glaubt, Karibik, Sonne, Beine hoch und
nicht bewegen, damit man nicht gegen die Mauer um den Freitagsclub
rennt, das wäre Lebensziel oder -Inhalt. Gut, die Clubs heißen
anders, ein Irrwitz. Apropos Freitag, und nicht der Heisefreitag ist
gemeint, schon DD, der Herr Defoe beschrieb etwas andere Werte: Glück
durch Arbeiten und Nicht-unter-kriegen-lassen.
Wir müssen uns ändern.
Marathonlaufen ist schon Klasse. (Wie kommt er jetzt darauf? Geduld,
Geduld!)
Massenhaft trainieren Menschen o h n e Aussicht auf einen der
vorderen Plätze. Warum? Nur um an die eigenen Grenzen zu kommen? Um
Spaß zu haben, am sich quälen, am sich überwinden? Es scheint ein
menschliches Grundbedürfnis, diese Art von Herausforderung,
Selbsterfahrung und Selbstbestätigung. Aber gibt es nicht bessere
oder wichtigere Abenteuerspielplätze. Wo werden unsere Werte den
Kindern vermittelt? Und welche sind es denn? Ein paar Eliteschulen,
es gibt auch andere Beispiele (www.fossailing.com).
In Ostdeutschland soll die aktuelle Geburtenrate 0,73 betragen. Eine
ganze Generation im zeugungsfähigen Alter verweigert sich oder hat
kein Vertrauen in seine Zukunft oder sieht keinen Sinn im Leben. Das
ist eine Bankrotterklärung der Eliten. Ganz gleich, ob Politiker,
Künstler, Finanz- oder Wirtschftskapitän.
Meine Freunde auf http://www.bund-der-steuerzahler.de/ rufen heute
1.500.000.000.000 Euro Schulden und ja keine MwSt-Erhöhung. Auf einer
Seite. Beides kommt gut an. Bei den Steuerzahlern. Und keiner lacht.
Es ist ja auch nicht zum Lachen:
Die Kranken- und Rentenkasse ruiniert, Staatsschulden ohne Ende,
keine Kinder, keine Jobs, aber Herr Ackermann bekam 12 Millionen in
2005. Nicht nur das, diese 12.000.000 sind auch noch Ergebnis einer
wirklich satten Einkommenserhöhung für Führung. Die Führung dieses
Landes belohnt sich für Mißwirtschaft, für fehlende Antworten auf
nicht formulierte Fragen. Und es gibt Führungskräfte, die Ihr
Einkommen nicht veröffentlichen müssen und noch mehr bekommen als
Herr Ackermann. All diese Führungskräfte haben dieses Land in den
Ruin gefahren - mit welcher Berechtigung bereichern sie sich am von
ihnen maßgeblich verschuldeten Untergang. Ja, wenn sie sich
wenigstens gegen diesen stemmten. Aber dazu kommt es, wenn überhaupt
erst nach der Pensionierung.
Wir müssen uns ändern.
Tatsächlich weiß ich keine Lösung. Ich predige keiner, wie auch immer
gearteten, Religion das Wort, heißt sie katholisch, jüdisch,
muslimisch, buddistisch, kommunistisch oder wie auch immer. Wobei
jede Religion in den Augen ihrer Anhängern bleibende Werte
formuliert. In diesem Zusammenhang - Lessings Nathan, weise und
wunderbar.
Tatsächlich weiß ich keine Lösung. Nur den ersten Schritt:
Wir d ü r f e n nicht mehr so tun, als wäre alles in Butter, als
gäbe es keine Probleme oder als würden eine Deutschprüfung und eine
in Staatsbürgerkunde bestehende und zukünftige Probleme lösen.
Und wir dürfen uns nicht mehr von so einem Schwachfug einlullen
lassen!
Mit Staatsbürgerkundeunterricht Bewerber um die deutsche
Staatsbürgerschaft abschrecken wollen. Also echt, dazu muss man nach
Garmisch fahrn und Innenminister sein? Landesinnenminister. Das
erklärt einiges. Das Kollegium beharrt darauf, dass Schulbildung
Ländersache ist. Damit keiner merkt, dass einige Führungskräfte
überflüssig sind. Und Kinder mobiler Eletern verschiedene
Schulsysteme kennen lernen. Nichts gegen Föderalismus, im Gegenteil -
gegen Kleingeisterei geht's.
In diesem Sinne -
Grüße
Arno Schmidt
PS: Hätt' ich gewußt, dass Werben so lange dauert und anstrengend
ist.
Ok, ich wußte es.
nach Deinem ersten Posting dachte, es hat eh keinen Zweck. Nun
schreibe ich doch. Ein kleines Bienchen von mir für den Mut zum
Versachlichen.
Ich lebe in Berlin Neukölln. Sehr schön ist das hier. Wenn die
Mandelbäume blühen, wenn die Sonne überm Landwehrkanal auf- oder
untergeht. Das Gewusel am Markttag oder auch wenn ich unterwegs bin,
aber Ware bekomme und mir meine Nachbarn helfen. Wer von ihnen halt
gerade da ist, deutscher Lebensmittelhändler, kurdischer Glaser oder
türkischer Trödler. Und es stellen sich Fragen schärfer. Z.B. frage
ich mich nicht, warum in die Rütli-Schule 83% Kinder mit
"Migrantenhintergrund" gehen, sondern warum es nur 17% deutsche
Kinder gibt. Wiederum warum gibt es aber so gut wie keine Lehrer mit
"Migrantenhintergrund" für die Kinder mit "Migrantenhintergrund".
"Migrantenhintergrund" - ein tolles Wort, nicht wahr ;-(
Ein türkischstämmiger Lehrer wurde vor kurzem im Radio interviewt.
Ja, sie haben ihn gefunden. Wenn ich richtig verstanden habe, hat er
im letzten halben Jahr mehr als 180 behördliche Anträge ausgefüllt.
Für die Eltern seiner Schüler, zumeist ALG-2 etc. Das sorgt für
Autorität. Bei den Eltern und damit auch bei den Kindern. Ob mir das
gefällt oder nicht. Isso -Zusatand mit 4 Buchstaben. Wiederum kenne
ich 2 ehemalige Lehrer, türkischer bzw. kurdischer Herkunft, die
jetzt als Fuhrunternehmer und als Kioskinhaber gute Steuern und
Rentenbeiträge zahlen. Bis sie deutsch konnten - und sie können sehr
gut deutsch - haben sie die Existenz ihrer Familie sichern müssen.
Ohne Rückfahrschein. Lehrer werden sie nicht mehr. Mich würde sehr
interessieren, wieviele ehemalige Lehrer aus östlichen Ländern nach
Deutschland gekommen und eingebürgert wurden, weil Opapa bei der SS
oder in einem anderen deutschen Dokument als Deutscher zählte, aber
dass ist eine andere Baustelle, also mich würde interessieren,
wieviele ehemalige Lehrer, aus östlichen Ländern, in Deutschland
eingebürgert, derzeit Dinge tun, die mit Lehrersein nichts zu tun
haben.
Worauf will ich hinaus?
Wir müssen richtig Kohle in die Hand nehmen. Wir müssen für unsere
Werte werben, wir dürfen nicht glauben, dass eine Prüfung, eine
Dienstanweisung mal eben Probleme löst. Unsere Nachbarn, die nicht
deutsche Staatsbürger sind, müssen es werden wollen. Nicht aus Zwang.
Zwang schafft keine Verteidiger von Demokratie und Rechtsstaat, von
Gleichberechtigung und Chancengleichheit.. Aber genau die braucht es.
Dafür müssen wir werben. Deutsch sprechen als Gewinn und nicht als
Zwang, zweisprachig aufwachsen als Chance nicht als Behinderung.
Wir müssen richtig Kohle in die Hand nehmen, um unsere Kinder, und
zwar alle unsere Kinder klug und gewandt, lebenshungrig und
leistungsbereit zu machen. Oder besser gesagt, wir müssen dafür
sorgen, dass Misserfolg und Ausweglosigkeit oder fehlende
Deutschkenntnisse nicht mehr Fähigkeiten und Begabungen im Keim
ersticken.
Wir müssen uns und unsere Gesellschaft ändern. Moral oder nicht
Moral- die Frage, ob es sich rechnet oder nicht - rechnet sich nicht,
zumindest langfristig nicht.
Wenn wir uns nicht ändern, ... - also ich probe schon mal ein paar
Gute-Nacht-Lieder. Aber vorher sing ich dieses Lied:
Unsere werbefinanzierte Meinungsbildung - kauf mich, dann bist du
glücklich, mein Schnäpperchen - halte ich für unmoralisch und auch
nicht für leistungsfördernd. Nicht nur, weil die Mehrheit es sich
ausrechnen kann, in dieser Art Lebenslotterie zu verlieren: auf jeden
Gewinner kommen schließlich Tausende Verlierer. Oder ich acker man
für 12 Millionen, die andern werden schon verlieren und wenn's ihr
Job ist. Ich finde es auch nicht besonders erstrebenswert oder
begeisternd, die Schwächsten der Gesellschaft, Kinder, übers Ohr zu
hauen, indem man ihnen Klingeltöne zur Miete unterjubelt. Oder ist
jemand der Meinung, dass ein Klingelton 10 oder 20 € wert sein kann.
Wohl nicht. Aber eine Mehrheit glaubt, Karibik, Sonne, Beine hoch und
nicht bewegen, damit man nicht gegen die Mauer um den Freitagsclub
rennt, das wäre Lebensziel oder -Inhalt. Gut, die Clubs heißen
anders, ein Irrwitz. Apropos Freitag, und nicht der Heisefreitag ist
gemeint, schon DD, der Herr Defoe beschrieb etwas andere Werte: Glück
durch Arbeiten und Nicht-unter-kriegen-lassen.
Wir müssen uns ändern.
Marathonlaufen ist schon Klasse. (Wie kommt er jetzt darauf? Geduld,
Geduld!)
Massenhaft trainieren Menschen o h n e Aussicht auf einen der
vorderen Plätze. Warum? Nur um an die eigenen Grenzen zu kommen? Um
Spaß zu haben, am sich quälen, am sich überwinden? Es scheint ein
menschliches Grundbedürfnis, diese Art von Herausforderung,
Selbsterfahrung und Selbstbestätigung. Aber gibt es nicht bessere
oder wichtigere Abenteuerspielplätze. Wo werden unsere Werte den
Kindern vermittelt? Und welche sind es denn? Ein paar Eliteschulen,
es gibt auch andere Beispiele (www.fossailing.com).
In Ostdeutschland soll die aktuelle Geburtenrate 0,73 betragen. Eine
ganze Generation im zeugungsfähigen Alter verweigert sich oder hat
kein Vertrauen in seine Zukunft oder sieht keinen Sinn im Leben. Das
ist eine Bankrotterklärung der Eliten. Ganz gleich, ob Politiker,
Künstler, Finanz- oder Wirtschftskapitän.
Meine Freunde auf http://www.bund-der-steuerzahler.de/ rufen heute
1.500.000.000.000 Euro Schulden und ja keine MwSt-Erhöhung. Auf einer
Seite. Beides kommt gut an. Bei den Steuerzahlern. Und keiner lacht.
Es ist ja auch nicht zum Lachen:
Die Kranken- und Rentenkasse ruiniert, Staatsschulden ohne Ende,
keine Kinder, keine Jobs, aber Herr Ackermann bekam 12 Millionen in
2005. Nicht nur das, diese 12.000.000 sind auch noch Ergebnis einer
wirklich satten Einkommenserhöhung für Führung. Die Führung dieses
Landes belohnt sich für Mißwirtschaft, für fehlende Antworten auf
nicht formulierte Fragen. Und es gibt Führungskräfte, die Ihr
Einkommen nicht veröffentlichen müssen und noch mehr bekommen als
Herr Ackermann. All diese Führungskräfte haben dieses Land in den
Ruin gefahren - mit welcher Berechtigung bereichern sie sich am von
ihnen maßgeblich verschuldeten Untergang. Ja, wenn sie sich
wenigstens gegen diesen stemmten. Aber dazu kommt es, wenn überhaupt
erst nach der Pensionierung.
Wir müssen uns ändern.
Tatsächlich weiß ich keine Lösung. Ich predige keiner, wie auch immer
gearteten, Religion das Wort, heißt sie katholisch, jüdisch,
muslimisch, buddistisch, kommunistisch oder wie auch immer. Wobei
jede Religion in den Augen ihrer Anhängern bleibende Werte
formuliert. In diesem Zusammenhang - Lessings Nathan, weise und
wunderbar.
Tatsächlich weiß ich keine Lösung. Nur den ersten Schritt:
Wir d ü r f e n nicht mehr so tun, als wäre alles in Butter, als
gäbe es keine Probleme oder als würden eine Deutschprüfung und eine
in Staatsbürgerkunde bestehende und zukünftige Probleme lösen.
Und wir dürfen uns nicht mehr von so einem Schwachfug einlullen
lassen!
Mit Staatsbürgerkundeunterricht Bewerber um die deutsche
Staatsbürgerschaft abschrecken wollen. Also echt, dazu muss man nach
Garmisch fahrn und Innenminister sein? Landesinnenminister. Das
erklärt einiges. Das Kollegium beharrt darauf, dass Schulbildung
Ländersache ist. Damit keiner merkt, dass einige Führungskräfte
überflüssig sind. Und Kinder mobiler Eletern verschiedene
Schulsysteme kennen lernen. Nichts gegen Föderalismus, im Gegenteil -
gegen Kleingeisterei geht's.
In diesem Sinne -
Grüße
Arno Schmidt
PS: Hätt' ich gewußt, dass Werben so lange dauert und anstrengend
ist.
Ok, ich wußte es.