Ansicht umschalten
Avatar von k.
  • k.

mehr als 1000 Beiträge seit 06.12.2001

Schlechter Artikel

Schon in der Einleitung ist so ziemlich alles falsch oder polemisch
durch den Quirl gezogen: "Man sollte es nicht für möglich halten:
Exportweltmeister Deutschland schottet sich weiter ab. Das Land der
reisefreudigen Deutschen, das Auswanderungsland, das jährlich von
rund 100.000 Bundesbürgern verlassen wird, die sich anderswo
niederlassen wollen, will die Hürden für Einwanderer noch höher
hängen."

1.) Staaten können einen fruchtbaren wirtschaftlichen und kulturellen
Austausch praktizieren, auch ohne die ganze Welt einbürgern zu
wollen.

2.) Reisefreudigkeit hat nichts mit Auswanderungsfreudigkeit zu tun.
Es könnte sogar das Gegenteil der Fall sein.

3.) Im Jahr 2004 gab es laut Statistischem Bundesamt bei den
Außenwanderungen  738.081 Zuzüge aus dem Ausland, und 661.401
Fortzüge nach dem Ausland. Zusätzliche gibt es ungeklärte 42.094
Zuzüge und 36.231 Fortzüge.

4.) Bei den Deutschen ergab sich für das Jahr 2004 aus 137.200
Zuzügen und 116.100 Fortzügen* über die Bundesgrenzen ein
Zuwanderungsüberschuss von 21.100 Personen (2003: 46 900 Personen).

5.) Die vermeintlich höheren Hürden für eine Einbürgerung haben
nichts mit den Hürden für eine Einwanderung zu tun.

Von Abschottung kann keine Rede sein.

--
*) Diese Zahlen geben allerdings keinen direkten Aufschluss über den
Umfang der Auswanderung im Sinne eines dauerhaften Aufenthalts im
Ausland, weil die Fortzüge auch viele Personen umfassen, die aus
beruflichen oder Studiengründen allein oder mit ihren Angehörigen für
eine befristete Zeit ins Ausland gehen.
Bewerten
- +
Ansicht umschalten