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  • demon driver

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Missbrauch Rosa Luxemburgs für Unverschämtheiten

Markus Kiendl schrieb am 10. Oktober 2006 11:27

> [...] kein Verständnis für gewaltsame Missionierungen oder die sehr
> weltliche Art, wie die katholische Kirche lange Zeit Macht über ihre
> Gläubigen ausgeübt hat (und es teilweise noch heute versucht). Was
> mich allerdings aufregt [...], ist die blinde Wut, mit der du auf alles
> religiöse losgehst und es beschimpfst oder ins Lächerliche ziehst. Man
> könnte fast glauben, daß die A(nti)religiosität für dich selbst eine
> Religion ist. Was du für dich selbst wie selbstverständlich
> einforderst, nämlich in Ruhe gelassen und respektiert zu werden,
> billigst du den Anhängern der Religionen nicht zu und tust damit
> genau das, was du den Religionen vorwirfst [...]

Du musst schon mit sehr massiven, pro-religiös und anti-kritisch
justierten Scheuklappen ausgestattet sein, um nicht wahrzunehmen,
dass hier und jetzt durch das Auftreten von Christen, die meinen,
ihren ihnen als Privatangelegenheit völlig unbenommenen Glauben
öffentlich propagieren zu müssen, das Kriterium des
In-Ruhe-gelassen-Werdens längst verletzt ist. Der Vorwurf ist
folglich eine grobe Unverschämtheit, mit der gerade ihr selbst, wie
üblich, für euch in Anspruch nehmt, was ihr euren Kritikern nicht
gestatten wollt.

> Wie hat Rosa Luxemburg es so schön
> formuliert: Freiheit ist immer die Freiheit der Andersdenkenden.

Gerade Rosa Luxemburg hat sich ja in der Tat auch massiv für
Religionsfreiheit eingesetzt, im Unterschied zu manchen autoritären
Linken mit ihren despotischen Religionsverboten - wenn sie jedoch
gewusst hätte, wozu die Religiösen irgendwann mal ihren Namen
missbrauchen werden, hätte sie sich das womöglich nochmal überlegt.
Warum verwechseln eigentlich immer alle, die jene "Freiheit der
Andersdenkenden" zitieren, derart grotesk ihre eigene Denkfreiheit
mit einem vermeintlichen Grundrecht, ohne Kritik oder Widerrede jede
Dummheit behaupten zu dürfen?

Gruß,
d. d.

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