lilywhite schrieb am 10. Oktober 2006 11:41
>
> Warum? Weil Ratio "Wissen" ist - das, was ich sehen und anfassen kann
> und wovon mir mein Verstand sagt, "das gibt es, das sieht so aus" -
> und Glaube eben nur "Glauben" - etwas unsichtbares, unbeweisbares
> unhinterfragt und durch Konvention für wahr und richtig zu halten.
>
Und was ist mit der Liebe, Hoffnung, der Angst und der Verweiflung?
Kannst du die Liebe 'anfassen', die Hoffnung 'beweisen'? Und haben
diese Dinge nicht ein viel größeren Einfluss auf dein Leben, als
deine 'Vernunft', dein 'Intellekt'?
>
> Subby, Viktor Frankl ging es dabei um Selbstmordgefährdung bzw.
> -prävention! Das ist in einer allgemeinen Diskussion um Sinn oder
> Unsinn von Religion völlig fehl am Platze.
Hm, Selbstmord und Religion past sogar sehr gut zusammen. Warum ist
zb.in Osteuropa die Selbstmordrate in 'atheistischen' Gebieten zwei
bis drei mal so hoch wie in 'kirchlich' gebunden? In den neuen
Bundesländern kann man das sehen. Es gibt einen Unterschied in der
Selbstmordrate zwischen MV und Sachsen, und der erklärt sich nicht
aus wirtschaftlichen Gründen.
>
> Das ist Unsinn. Gläubige Christen halten nach wie vor an biblischen
> Behauptungen fest, die durch die Wissenschaft bereits widerlegt
> wurden (siehe Evolution contra biblische Schöpfungstheorie). Im
> Gegensatz zur Religion hinterfragt sich die Wissenschaft permanent
> selbst und führt so immer weiter hinein in das Geheimnis des Lebens
> und der Evolution. Religionen verharren starr auf tausende Jahre
> alten Überlieferungen und sind nur schwerlich bereit, sich auch nur
> einen cm weit davon wegzubewegen, ganz gleich, ob sich die Zeiten
> geändert haben und die moderne Wissenschaft biblische Thesen mehr und
> mehr der Lächerlichkeit preisgibt.
>
Nö, nicht mal der Papst zweifelt Darwin an, genauso wie 95% des
Restes. Dieser Kreationismus/Darwinismus Widerspruch spielt sich doch
praktisch ausschließlich in den Medien ab, in der Praxis interssiert
das (fast) niemand. Im übrigen sind Religionen weder starr noch in
ihrem Denken beschränkt, das ist mehr so ein Bild von außen als die
Wirklichkeit.
Es gibt große Anstrengungen in der Kirche, das Phänomen der
'Glaubenslosigkeit' zu verstehen, immerhin sind die 'Kirchenfernen'
ja in der absoluten Mehrheit in der BRD. Den ganzen ökomenische
Dialog kannst du in die Tonne treten, wenn es nicht gelingt die
wirkliche Mehrheit der Menschen zu erreichen. Es gibt in den Klöstern
hier und da winzige Hoffnungsspuren, das so etwas wie geistliches
Leben noch eine Zukunft hat, aber das ist wenig und unspaktakulär
Tausend Jahre alte Texte sind ja wichtig, aber nicht entscheident.
Wie soll den heute noch christliches Leben aussehen? Ich kenn da so
viele Negativbeispiele, das mir selbst schon bange wird. Wie ist das
mit eurer Frauenkirche in Dresden, die ist geweiht worden und alle
waren begeistert, aber wieviele Mitglieder hat den die Gemeinde
noch? Hundert? Ich weiß es nicht, ich war einmal in einem
Gottesdienst mit 7 anderen. Was soll das den für eine Zukunft haben?
Wenn die Menschern Glauben nicht mehr leben wird es erst staubig und
ohne Relevanz, und das ist viel realer als dieser blöder
Kreationisnus.
>
> Das mag sein, das hat dann aber nichts mehr mit dem biblischen Gott
> der christen und mit der biblischen Überlieferung zu tun.
>
Du machst dir ein Vorstellung über Gott, die ist eher so ein naiver
Kinderglaube an den Hirten mit weißem Bart ect. als ein Glauben an
einen Gott. Eigenartigerweise hängen Menschen, denen Gott eigentlich
gleichgültig ist, viel eher an solchen Bildern fest als Menschen, die
einen Weg der Nachfolge oder sonst was gehen.
Wenn das dein Gottesbild ist, liest du die Bibel wie die 'wörtlich
versteher', nämlich eindimensional und platt. Das ganze AT dreht sich
um eine Beschreibung von Gott in allen seinen 'Eigenschaften', aber
das sind auch nur der Versuch, etwas in Bildern zu fassen, was
eigentlich unfassbar ist. Gott ist nicht dieses oder jenes, es gibt
auch nicht DEN christlichen Gott ect.
Gruß
>
> Warum? Weil Ratio "Wissen" ist - das, was ich sehen und anfassen kann
> und wovon mir mein Verstand sagt, "das gibt es, das sieht so aus" -
> und Glaube eben nur "Glauben" - etwas unsichtbares, unbeweisbares
> unhinterfragt und durch Konvention für wahr und richtig zu halten.
>
Und was ist mit der Liebe, Hoffnung, der Angst und der Verweiflung?
Kannst du die Liebe 'anfassen', die Hoffnung 'beweisen'? Und haben
diese Dinge nicht ein viel größeren Einfluss auf dein Leben, als
deine 'Vernunft', dein 'Intellekt'?
>
> Subby, Viktor Frankl ging es dabei um Selbstmordgefährdung bzw.
> -prävention! Das ist in einer allgemeinen Diskussion um Sinn oder
> Unsinn von Religion völlig fehl am Platze.
Hm, Selbstmord und Religion past sogar sehr gut zusammen. Warum ist
zb.in Osteuropa die Selbstmordrate in 'atheistischen' Gebieten zwei
bis drei mal so hoch wie in 'kirchlich' gebunden? In den neuen
Bundesländern kann man das sehen. Es gibt einen Unterschied in der
Selbstmordrate zwischen MV und Sachsen, und der erklärt sich nicht
aus wirtschaftlichen Gründen.
>
> Das ist Unsinn. Gläubige Christen halten nach wie vor an biblischen
> Behauptungen fest, die durch die Wissenschaft bereits widerlegt
> wurden (siehe Evolution contra biblische Schöpfungstheorie). Im
> Gegensatz zur Religion hinterfragt sich die Wissenschaft permanent
> selbst und führt so immer weiter hinein in das Geheimnis des Lebens
> und der Evolution. Religionen verharren starr auf tausende Jahre
> alten Überlieferungen und sind nur schwerlich bereit, sich auch nur
> einen cm weit davon wegzubewegen, ganz gleich, ob sich die Zeiten
> geändert haben und die moderne Wissenschaft biblische Thesen mehr und
> mehr der Lächerlichkeit preisgibt.
>
Nö, nicht mal der Papst zweifelt Darwin an, genauso wie 95% des
Restes. Dieser Kreationismus/Darwinismus Widerspruch spielt sich doch
praktisch ausschließlich in den Medien ab, in der Praxis interssiert
das (fast) niemand. Im übrigen sind Religionen weder starr noch in
ihrem Denken beschränkt, das ist mehr so ein Bild von außen als die
Wirklichkeit.
Es gibt große Anstrengungen in der Kirche, das Phänomen der
'Glaubenslosigkeit' zu verstehen, immerhin sind die 'Kirchenfernen'
ja in der absoluten Mehrheit in der BRD. Den ganzen ökomenische
Dialog kannst du in die Tonne treten, wenn es nicht gelingt die
wirkliche Mehrheit der Menschen zu erreichen. Es gibt in den Klöstern
hier und da winzige Hoffnungsspuren, das so etwas wie geistliches
Leben noch eine Zukunft hat, aber das ist wenig und unspaktakulär
Tausend Jahre alte Texte sind ja wichtig, aber nicht entscheident.
Wie soll den heute noch christliches Leben aussehen? Ich kenn da so
viele Negativbeispiele, das mir selbst schon bange wird. Wie ist das
mit eurer Frauenkirche in Dresden, die ist geweiht worden und alle
waren begeistert, aber wieviele Mitglieder hat den die Gemeinde
noch? Hundert? Ich weiß es nicht, ich war einmal in einem
Gottesdienst mit 7 anderen. Was soll das den für eine Zukunft haben?
Wenn die Menschern Glauben nicht mehr leben wird es erst staubig und
ohne Relevanz, und das ist viel realer als dieser blöder
Kreationisnus.
>
> Das mag sein, das hat dann aber nichts mehr mit dem biblischen Gott
> der christen und mit der biblischen Überlieferung zu tun.
>
Du machst dir ein Vorstellung über Gott, die ist eher so ein naiver
Kinderglaube an den Hirten mit weißem Bart ect. als ein Glauben an
einen Gott. Eigenartigerweise hängen Menschen, denen Gott eigentlich
gleichgültig ist, viel eher an solchen Bildern fest als Menschen, die
einen Weg der Nachfolge oder sonst was gehen.
Wenn das dein Gottesbild ist, liest du die Bibel wie die 'wörtlich
versteher', nämlich eindimensional und platt. Das ganze AT dreht sich
um eine Beschreibung von Gott in allen seinen 'Eigenschaften', aber
das sind auch nur der Versuch, etwas in Bildern zu fassen, was
eigentlich unfassbar ist. Gott ist nicht dieses oder jenes, es gibt
auch nicht DEN christlichen Gott ect.
Gruß