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  • the observer

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Ablösung

thelonious monk schrieb am 10. Oktober 2006 10:51

> Erkenntniss haben sich darüber hinaus ja auch nur aus dem Glauben
> entwickelt.

Erkenntnisse ganz allgemein erwachsen nicht nur aus der Wissenschaft
und schon gar nicht nur aus dem Glauben; auch Intuition führt zu
Erkenntnissen. Der (institutionalisierte) Glaube steht dem
Erkenntnisgewinn diametral gegenüber, denn er ist nicht auf Erwerb
neuer Erkenntnisse aus, sondern auf Vertiefung und Einhaltung der
Lehre.

> Der Prozess der rationalen Erkenntniss ist eine
> Theologie, bei der der Grund und das Ziel ausgeblendet wird, weil die
> menschliche Erkenntniss darüber keine Aussagen machen kann.

Wenn die Erkenntnis eine Theologie ist - wie lautet dann der Name
ihrer Gottheit?

> Foucault
> hat einmal von der Geburt der Wissenschaft im 14 Jhd. durch den
> Glauben gesprochen.

Ja, aber nur auf die Weise, daß die Religionen als unfreiwilliger
Geburtshelfer der Wissenschaften fungierten. Es entwickelte sich ein
methodisches System, fernab vom religiösen Dogma, das bis dato die
Erkenntnisgewinnung begrenzte.

> Was immer man von der Kirche und ihr Verhältniss
> zur Wissenschaft halten mag, sie hat immer auf die Folgen und die
> Opfer hingewiesen, die die angebliche 'neutrale' Wissenschaft zuhauf
> produziert.

Wenn die Kirche das wirklich tut (wovon ich nicht überzeugt bin),
dann handelt sie leichtfertig und oberflächlich. Wie soll eine
Methode zur Erkenntnisgewinnung auch noch moralische Ansprüche
bedienen? Der Mißbrauch geschieht allein durch den Menschen, denn
allein der Mensch entscheidet über die Verwendung, und nicht selten
sind es Christen, die sich des Mißbrauchs wissenschaftlicher
Erkenntnisse schuldig machten. Was würdest Du sagen, wenn ich den
Spieß umdrehte und behauptete, das Christentum würde den Mißbrauch
der Wissenschaften begünstigen?

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