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  • the observer

mehr als 1000 Beiträge seit 18.07.2001

Beispielsweise:

abed schrieb am 16. Oktober 2006 13:54

> meinst du genau?

Jede Menge Denkfehler, grobe Schnitzer.

Es beginnt gleich mit der Einleitung:

"Wenn es um die Erforschung der Welt um uns herum geht, muss man
folgende Bereiche auseinanderhalten:

    * Das, was man auf physikalische Naturgesetze zurückführen kann.
    * Das, was man auf den Zufall zurückführen kann.
    * Das, was eine intelligente Ursache hat, und weder mit
physikalischen   Naturgesetzen, noch durch den Zufall erklärbar
ist."

Ziel der ID ist es doch, herauszufinden, ob in der Natur nicht Spuren
eines intelligenten Wirkens zu finden seien. Richtig?

Gleichzeitig wird (was ich zitiert habe) erklärt, zur Erforschung der
Welt müsse man drei Bereiche auseinanderhalten, und einer von den
dreien ist "das, was eine intelligente Ursache hat."

Mit anderen Worten: Das, was man zu erforschen gedenkt, postiuliert
man als einen Bereich "der Welt um uns herum". Wie aber kann ich naiv
fragen, ob es Spuren intelligenten Wirkens gibt, wenn für mich von
Anfang an feststeht, daß es einen Schöpfer gibt? Das ist zutiefst
unwissenschaftlich.

Darin äußert sich ein Kardinalfehler der Vorgehensweise (wie ich in
irgendeinem Posting bereits schrieb): Der Versuch, quasi rückwärts zu
forschen, von einem für mich feststehenden Tatbestand (der Existenz
eines Gottes) aus Forschung zu betreiben. Wissenschaftliche Forschung
geht stets von der vorgefundenen Wirklichkeit aus, sie ist nicht
zielgerichtet, denn wenn sie wüßte, wonach sie forschen sollte,
könnte man sich das Forschen ja ersparen.

Es geht weiter in diesem Stil. Unbewiesene hanebüchene Behauptungen
wie die der Irreduziblen Komplexität oder die Aussage "Es gibt Dinge
in der uns umgebenden Welt, die kann man nicht mit physikalischen
Gesetzen erklären (also auch nicht mit dem Zufall). Dies liegt daran,
dass mit Erhöhung der Komplexität einer Struktur oder einer Funktion
die Wahrscheinlichkeit ihrer Entstehung nur mithilfe von
Naturgesetzen sinkt, und zwar exponentiell." runden das Bild ab.

Ich habe nichts gegen den Glauben anderer Menschen. Bedenklich und
unverantwortlich finde ich es dagegen, wenn versucht wird,
Glaubensaussagen quasi durch die Hintertür eine wissenschaftliche
Reputation zu verschaffen. Das ist in meine Augen Scharlatanerie und
eine Herabwürdigung wissenschaftlicher Tätigkeit. Die ID ist
Pseudowissen, das sich als Wissen tarnt. Dazu kommt, daß sie nicht
einfach zu durchschauen ist, und daß sie vor allem in den Reihen
gläubiger Menschen nur allzugern angenommen wird. Und deshalb schrieb
ich auch in einem früheren Posting von einem Verkleistern der Gehirne
der Menschen.

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