Struppi1 schrieb am 22.12.2021 12:09:
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Corona hat noch mal deutlich gezeigt wie unfähig die deutsche Linke geworden ist.
Ja. Erschütternd. Ein Hühnerhaufen, den der Bauern nach Belieben von einer Ecke in die andere scheuchen kann.
Man möchte gar nicht Wissen, wie die sich eine "linke" Welt vorstellen. Ich war selbst einige Jahre in solchen Kreisen aktiv und nach dieser Erfahrung kann ich nur vermuten, es ist keine schöne Welt.
Weil du da aktiv warst?
Ich denke, es kommt immer drauf an wie's gemacht ist. Wenn man Kuba mit Haiti vergleicht, würde ich Kuba jederzeit vorziehen. Wenn man Länder wie die UDSSR nimmt, bezeichnen die meisten der Leute, die beides erlebt haben, es als ihre beste Zeit. In China gab's die büchertreue Zeit mit Mao, der allerdings auch erst mal die Gegenseite niederkämpfen musste (Französische Revolution), und den Aufbruch danach.
Als jemand, der irgendwo im Mittelstand angekommen ist oder schon immer dort lebt, ist all diese Abwägerei aber eh eher ein Luxusproblem. Für die Menschen in Russland während der Zaren, die sich all den Überprunkt leisteten, war es bittere Not.
Ich bin auch fasziniert wie die Unterschichten in den USA mit ihrer Ersatzreligion dem "Amerikanisch Sein" aufgeladen und gerade von republikanischen Politikern regelrecht auf nationalen Chauvinismus dressiert werden, der seinerseits jeden Revolutionsgedanken sowieso schon vor dem Keimen erstickt.
Die Zeit der Aufklärung war nett, aber die Konterrevolution hat ordentlich dazu gelernt. Die meisten Leute, die sich heute als links bezeichnen, sind ihnen schutzlos ausgeliefert. Ein Booster mit Klassenbewusstsein würde helfen, aber wie soll das gehen in selbstverschuldeter Unmündigkeit.