Was fehlt, ist die Beschreibung eines Gesellschaftsmodells, auf das
sich die Analyse bezieht. Zum Beispiel ein Vergleich von
Repräsentationsbeziehungen mit Repressionsbeziehungen. So etwas ist
bestimmt schwer, aber mit den Modellen Klassismus und
Intersektionalität stehen mindestens zwei Werkzeuge zur Verfügung,
mit denen so etwas zu bewerkstelligen wäre (mal von der Dynamik in
den betrachteten Strukturen abgesehen). Wie relevant ist denn die
Repräsentation von Frauen gegenüber der von alleinerziehenden Frauen?
Oder der von alleinerziehenden Frauen mit Migrationshintergrund? Oder
der von alleinerziehenden Frauen mit Migrationshintergrund in
strukturschwachen urbanen Lebensbereichen? Oder der von muslimischen
alleinerziehenden Frauen mit Migrationshintergrund in
strukturschwachen urbanen Lebensbereichen? Oder der von farbigen
muslimischen alleinerziehenden Frauen mit Migrationshintergrund in
strukturschwachen urbanen Lebensbereichen? Können solche
Verästelungen überhaupt in hierarchischen Repräsentationen abgebildet
werden? Dazu gesellt sich das Problem der Wahrnehmung (bzw.
Sichtbarkeit): Wenn ein ausrastender Polizeitrupp eine Wohnung stürmt
und dabei eine ganze Familie zusammen schlägt - wer repräsentiert wen
und welche Repression entsteht daraus, wenn sich danach herausstellt,
dass das Opfer selbst Polizist war? Wessen Repräsentanten sollen
darauf legislativ reagieren?
Die zu repräsentierende Bevölkerung ist mit Frauen/Männer,
Katholiken/Protestanten/Atheisten/Schiiten/Sunniten/Spaghettimonster,
mit reich/arm und versorgt/prekär, mit Zinsgewinner/Zinsverlierer,
mit gebildet/ungebildet und sexuell-normal/sexuell-aktiv/frigide
nicht im Ansatz zu beschreiben. Zudem macht jeder der Betroffenen
über weite Teile seines Lebens Entwicklungen durch, die seine
Wünsche, Bedürfnisse und Kräfte verändern und damit auch seine
Sozialität.
Es kann also eigentlich gar nicht um eine
Repräsentationskarthographie gehen - auch wenn man eine solche mit
etlichen tausenden Repräsentanten multidimensional anlegen könnte.
Eine bessere Politik entsteht kaum durch genauere Repräsentation,
sondern eher durch genauere Aufträge (vor allem durch eine präzise
Definition des Begriffes 'Lebensqualität' verbunden mit der
politischen Order, als Repräsentant genau dafür zu arbeiten).
sich die Analyse bezieht. Zum Beispiel ein Vergleich von
Repräsentationsbeziehungen mit Repressionsbeziehungen. So etwas ist
bestimmt schwer, aber mit den Modellen Klassismus und
Intersektionalität stehen mindestens zwei Werkzeuge zur Verfügung,
mit denen so etwas zu bewerkstelligen wäre (mal von der Dynamik in
den betrachteten Strukturen abgesehen). Wie relevant ist denn die
Repräsentation von Frauen gegenüber der von alleinerziehenden Frauen?
Oder der von alleinerziehenden Frauen mit Migrationshintergrund? Oder
der von alleinerziehenden Frauen mit Migrationshintergrund in
strukturschwachen urbanen Lebensbereichen? Oder der von muslimischen
alleinerziehenden Frauen mit Migrationshintergrund in
strukturschwachen urbanen Lebensbereichen? Oder der von farbigen
muslimischen alleinerziehenden Frauen mit Migrationshintergrund in
strukturschwachen urbanen Lebensbereichen? Können solche
Verästelungen überhaupt in hierarchischen Repräsentationen abgebildet
werden? Dazu gesellt sich das Problem der Wahrnehmung (bzw.
Sichtbarkeit): Wenn ein ausrastender Polizeitrupp eine Wohnung stürmt
und dabei eine ganze Familie zusammen schlägt - wer repräsentiert wen
und welche Repression entsteht daraus, wenn sich danach herausstellt,
dass das Opfer selbst Polizist war? Wessen Repräsentanten sollen
darauf legislativ reagieren?
Die zu repräsentierende Bevölkerung ist mit Frauen/Männer,
Katholiken/Protestanten/Atheisten/Schiiten/Sunniten/Spaghettimonster,
mit reich/arm und versorgt/prekär, mit Zinsgewinner/Zinsverlierer,
mit gebildet/ungebildet und sexuell-normal/sexuell-aktiv/frigide
nicht im Ansatz zu beschreiben. Zudem macht jeder der Betroffenen
über weite Teile seines Lebens Entwicklungen durch, die seine
Wünsche, Bedürfnisse und Kräfte verändern und damit auch seine
Sozialität.
Es kann also eigentlich gar nicht um eine
Repräsentationskarthographie gehen - auch wenn man eine solche mit
etlichen tausenden Repräsentanten multidimensional anlegen könnte.
Eine bessere Politik entsteht kaum durch genauere Repräsentation,
sondern eher durch genauere Aufträge (vor allem durch eine präzise
Definition des Begriffes 'Lebensqualität' verbunden mit der
politischen Order, als Repräsentant genau dafür zu arbeiten).