Wo ist in Deutschland eigentlich noch die Demokratie, wenn eine Stimme nichts mehr zählt?
Eins der Grundprobleme der Demokratie ist, daß eine Stimme allein eigentlich nie etwas zählt, sondern daß sie mit hinreichend vielen anderen Stimmen zusammenkommen muß / müsste, um Wirkung zu entfalten.
Jeder ist (Teil einer) Minderheit in fast allen Themen (und Ausnahmen sollten hier die Regel bestätigen). Die Minderheitsnachteile können (zeitweilig oder dauerhaft) durch Mehrheitsvorteile aufgewogen werden, dann ist man zwar nicht völlig glücklich, aber insgesamt zufrieden.
Das klappt nur genau dann nicht mehr, wenn eine Minderheit die Demokratie für sich "kapert" und bei Beibehalt der Mehrheitsvorteile nun auch ihre Minderheitsnachteile "abbauen" will. Dabei ist es egal, ob das die "Finanzelite" ist oder die "Gendersprecher", die "Rinken" oder die "Lechten" oder sogar die "Mitte", die sich selbst als "breit" wahrnehmen möchte.
Es sei denn...
Es sie denn was? Was macht es in Rußland möglich, daß die Leute sich als "Mitglieder einer guten Demokratie" wahrnehmen, obwohl sie es nach Lesart unserer "Experten" wohl eher nicht ist? Ist es ein Mehrheitenvorteil, der bei uns nicht (oder nicht ausreichend) "auf dem Schirm" ist? Oder ist heutzutage vor allem diejenige Demokratie eine als von den Beteiligten "gut" wahrgenomme, die unsere Experten eigentlich anders einordnen würden? 🤔